ASIEN/INDIEN - Katholische Kirche fördert den Dialog mit den Hindus: man möchte radikale Gruppen isolieren

Dienstag, 16 Juni 2009

Mumbai (Fidesdienst) – Mit dem Ziel der Isolierung radikaler Gruppen, die für die Gewalt gegen Christen verantwortlich sind, möchte die katholische Kirche in Indien die Beziehungen zu den Hindus intensivieren: zu diesem Zweck finden einer Reihe von Begegnungen und Initiativen statt an denen auch die Gläubigen an der Basis beteiligt werden sollen.
Bereits in den vergangenen Tagen trafen sich indische Vertreter der katholischen Kirche, darunter auch Kardinal Oswald Gracias und der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Lopez Quintana, und hohen hinduistischen Religionsvertretern, darunter Sri Jayendra Sarawati Swami, im Beisein des Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog.
Im Mittelpunkt der Gespräche, die im Zeichen der Freundschaft und des gegenseitige Respekts standen, befasste sich auch mit der Gewalt gegen christliche Minderheiten in Indien und den jüngsten Übergriffen im Unionsstaat Orissa.
Die hinduistischen Religionsvertreter verurteilten die Gewalt mit Nachdruck und betonten, dass Indien ein „spirituelles Land“ ist, das die Rechte und die Freiheiten aller Minderheiten respektiert. Auf der Tagesordnung standen auch die maßgeblichen „Zwangsbekehrungen“, die nach Aussage hinduistischer Gruppen vor allem unter Dalit und Kastenlosen vorgenommen worden sein sollen. Kardinal Gracias betonte, dass es sich bei einer Bekehrung um eine „zutiefst persönliche Entscheidung“ handelt und dass es in der katholischen Kirche keine „Zwangsbekehrungen“ gibt.
Katholische und hinduistische Religionsvertreter waren sich einig, dass die Zusammenarbeit der Gläubigen beider Religionen im Rahmen von Projekten im sozialen Bereich gefördert werden sollte, vor allem im Bildungs- und Gesundheitswesen.
Die Christusgläubigen, so die Konferenzteilnehmer, seine berufen sich mit radikalen hinduistischen Gruppen nicht dadurch zu messen, dass sie auf Provokationen und Aggressionen reagieren, sondern durch das Gebet, durch Appelle an zuständige Institutionen, durch den Dialog und die Begegnung mit hinduistischen Gläubigen.
Im Rahmen der Konferenz wurde eine gemischte Delegation angeregt, der Christen und Hindu angehören, die interreligiöse Wallfahrten in verschiedene indischen Staaten organisieren solle, vor allem an den Schauplätzen der Gewalt, wo man unter der einheimische Bevölkerung ein Zeugnis von der Harmonie zwischen den verschiedenen Gemeinschaften geben möchte. (PA) (Fidesdienst, 16/06/2009 – 33 Zeilen, 334 Worte)


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