AMERIKA/KOLUMBIEN - Nach dem Mord an einem katholischen Katechisten und Sozialarbeiter bittet die katholische Kirche darum, dass Zivilisten nicht in bewaffnete Auseinandersetzungen verwickelt werden

Montag, 15 Juni 2009

Bogotà (Fidesdienst) – Nach dem Mord an Jorge Humberto Echeverri Garro, 40 Jahre, der als Katechist und Sozialarbeiter tätig war, appellierte das Nationale Sekretariat der Bischofskonferenz für Soziales in einer Verlautbarung an die nationale und internationale Öffentlichkeit mit der Bitte um mehr Augenmerk für die Situation der Gewalt, die sich im Verwaltungsbezirk Aarauca unterschiedslos verbreitet. In der von Bischof Hector Fabio Henao Gaviria unterzeichnete Verlautbarung äußert das Sekretariat sich besorgt im Hinblick auf die „Verwicklung von Zivilisten in den bewaffneten Konflikt zu Lasten der humanitären und neutralen Bereiche, die die katholische Kirche in diesem Gebiet zu schaffen versucht.“
Der am 11. Juni ermordete „Jorge Humberto war nicht nur für seine Führungsqualitäten bekannt“, heißt es in der Verlautbarung, „er war auch ein Katechist und Mitglied des Netzwerks der Dozenten für Sozialpastoral in Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen für Frieden und Zusammenleben, das in der Region mit Unterstützung des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen tätig ist.“
Seit Anfang des Jahres wurden bereits drei Katechisten in der schwer zugänglichen Region ermordet: am 9. Juni wurde in Porto Tondon der Dozent Pablo Garcia von einer bewaffneten Gruppe ermordet, am 8. Juni wurde der erst 16 Jahre alte Linderman German Farias Gonzales verschleppt und wahrscheinlich ermordet und am 24. April tötete eine3 bewaffnete Gruppe den in der Schule „Il Condor“ tätigen Lehrer Milton Bianco.
Das Sekretariat für Soziales erklärt sich solidarisch mit der Bevölkerung in Arauca und den Angehörigen der Opfer, die man darum bittet, sich nicht entmutigen zu lassen. Gleichsam appelliert das Sekretariat an die bewaffneten Guerillakämpfer mit der Bitte um Achtung der humanitären Bereiche: „sie dürfen Zivilisten nicht in die Auseinandersetzungen verwickeln und sollen Menschenrechte garantieren“.
„Mit erneuertem Glauben wird die Kirche ihr Engagement für den Frieden in Kolumbien fortsetzen und die verwundbarsten Menschen, die vom bewaffneten Konflikt im Land betroffen sind begleiten und für die Würde aller Menschen kämpfen, damit aus Kolumbien ein Land des Friedens wird“, heißt es in dem Dokument abschließend. (RG) (Fidesdienst, 15/06/2009 – 31 Zeilen, 327 Worte)


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