AFRIKA/KAMERUN - Gewalt gegen Frauen und insbesondere gegen Mädchen im Durchschnittsalter von 15 Jahren nimmt zu

Montag, 15 Juni 2009

Yaoundé (Fidesdienst) – Wie aus einer Untersuchung mit dem Titel „Kampagne gegen die Gewalt an Frauen“ hervorgeht, wurden in Kamerun in den vergangenen 20 Jahren 432.000 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Im Rahmen der von der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) durchgeführten Kampagne sollen Opfer der Gewalt ermutigt werden, darüber in Schulen und in den Medien zu sprechen. Die Organisatoren wollen im Rahmen ihrer Aktion auch auf häusliche Gewalt und Inzest hinweisen, die in Kamerun stetig zunehmen.
Wie aus der Untersuchung der GTZ und des Gesundheitsministeriums hervorgeht, bei dem 37.719 Frauen im ganzen Land befragt wurden, haben rund ein Fünftel der insgesamt 432.000 Frauen Gewalt in der Familie erfahren. Wie der Verantwortliche des HIV/Aids-Programms der GTZ mitteilt, hat die Gewalt im Laufe der Jahre rapide zugenommen. Während sie in den 70er Jahren eher selten war, hat sie sich in den 80er Jahren rasch verbreitet, wobei immer mehr Jugendliche zu den Opfern gehören, deren Durchschnittsalter bei circa 15 Jahren liegt. Vergewaltigungen können in Kamerun mit lebenslanger Haft bestraft werden, doch nur einer von 20 Tätern wird festgenommen, vor allem weil Vergewaltigungen im Land als kleineres Verbrechen betrachtet werden. (AP) (Fidesdienst 15/06/2009 – 20 Zeilen, 201 Worte)


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