AFRIKA/SUDAN - Bilder sagen oft mehr als Worte. Auf der Fideswebsite sind Fotos aus den Nuba-Bergen, einer der vom Bürgerkrieg gemarterten Regionen des Sudan zu sehen.

Dienstag, 6 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Die internationale Öffentlichkeit ist auf die Tragödie im Sudan aufmerksam geworden und konzentriert ihr Interesse auf das Drama der westsudanesischen Region Darfur, wo inzwischen ganz offen von einem Völkermord an Zivilisten gesprochen wird. Doch auch in anderen Regionen des Landes ist der Bürgerkrieg erst vor kurzem zu Ende gegangen oder noch nicht beendet, auch hier leiden Menschen, von denen die Weltöffentlichkeit oft nichts weiß.
Zu diesen Regionen gehören auch die Nuba-Berge in der Mitte des Landes. Dieses Gebiet gehört zur Diözese El Obeid. Bischof Macram Max Gassis, der dieses Diözese leitet, stellte dem Fidesdienst mehrere Fotos zur Verfügung, die die Tätigkeit der Kirche im Dienst der einheimischen Bevölkerung zeigen. Die Fotos sind auf der Website des Fidesdienstes zugänglich. Diese Bilder zeigen nicht den Krieg, sondern die Hoffnung, die die Kirche oft verkörpert: den Bau von Brunnen, Kinder in der Schule, Taufen.
Auf einem der Fotos ist das Mädchen Amani zu sehen, die Bischof Gassis ganz besonders ins Herz geschlossen hat, und er schreibt dazu. „Amani heißt ‚Wünsche’. Dies ist der Name meiner kleinen geistlichen Tochter in den Nuba-Bergen. Sie wünscht sich, dass sie eine Schule besuchen und etwas lernen kann. Sie ist ein unschuldiges Kind, die von den Dingen dieser Welt noch nicht viel weiß. Sie war ein lustiges Mädchen bis zu dem Tag, als sie von einer Bombe getroffen wurde. Sie hat den rechten Arm verloren. Sie hat den Luftangriff islamischer Fundamentalisten vom 8. Februar 2000 überlebt. An diesem Tag sah sie 19 Klassenkameraden und ihrer Lehrerin. Amani empfindet keinen, doch sie ist traurig, verstört, traumatisiert. Wie dieses Mädchen im Sudan fürchtet heute die ganze Welt Angst und Unsicherheit.“
Wir sollten uns deshalb stets daran erinnern, dass sich hinter den Kriegen, hinter militärischen Landkarten und hinter der internationalen Diplomatie, wirkliche Menschen verbergen, wie das Mädchen Amani, die am eigenen Körper die Folgen der steriler Beschlüsse tragen, die ergriffen wurden, ohne jemals einem Opfer dieser schrecklichen Konflikte in die Augen zu sehen. (LM) (Fidesdienst, 6/7/2004 - Zeilen, Worte)


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