EUROPA/ITALIEN - Das Leben unseres ist in Gefahr, und die Folgen gehen nach wie vor zu Lasten der ärmsten Länder: Kampagne zur Einsetzung eines internationalen Gerichtshofes für Umweltverbrechen

Montag, 8 Juni 2009

Roma ( Fidesdienst) – “Das Leben unseres Planeten ist in Gefahr und deshalb müssen wir uns bemühen das für unser Leben notwendige Gleichgewicht wieder zu finden”. Das sind Worte von Adolfo Perez Esquivel, dem Friedesnobelpreisträgers und treibende Kraft bei der internationalen Unterschriftensammlung für die Einrichtung eines internationalen Gerichtshofes für Umwelt verbrechen, die am 5. Juni in Rom vorgestellt wurde. “Es geht nicht an, dass Verbrechen gegen die Umwelt nicht gemäß dem europäischen und internationalen Strafrecht verfolgt werden. Da sind nicht nur die schwerwiegenden Schäden, die z.B. Cernobyl angerichtet hat, sondern auch Schäden, die auf übermäßigen Kahlschlag in den Wäldern zurückzuführen sind oder auf die wasser-und Bodenverseuchung. Mit dieser Kampagne wollen wir die Regierungen motivieren, diesen europäischen Gerichtshof einzusetzen und die Kompetenzen des Haager Gerichtshofes auf vorsätzliche Umweltdesaster ausdehnen.”
Die Initiative, die am Welt-Umweldstag ihren Anfang nahm, wird von der Internationalen Akademie für Umweltwissenschaften (IAES) mit Sitz in Vendig gefördert. Der Kampf gegen Umweltverschmutzung, Treibhausgase, Senkung von Schadstoffemissionen sind grundlegende Prioritäten nicht nur für die reichen Länder und für die Gesundheit ihrer Bewohner, sondern auch für die ärmeren Länder, die Gefahr laufen den doppelten preis für die Folgen dieser dramatischen Auswirkungen auf das Klima zu zahlen: denn sie verfügen nicht über die finanziellen und technischen Instrumente weder zu ihrer Verteidigung noch zur Investition in erneuerbare Energiequellen; außerdem sind die unterentwickelten Zonen für gewöhnlich landwirtschaftliche und subsitenzwirtschaftliche Gebiete, wo fortschreitende Desertifizierung und Mangel an Wasser in den Anbaugebieten weitere Abhängigkeit von den entwickelten Ländern mit sich bringt. Dies ist der Grund sich dafür einzusetzen, dass diese neue Institution das Leben auf der Erde wieder ins Gleichgewicht bringen möge damit die Lage der armen Länder nicht weiter erschwert wird. Es müssen mindestens 71 Länder unterzeichnen, damit die Institution formal ins Leben gerufen werden kann; zahlreiche bekannte Persönlichkeiten, wie Nobelpreisträger, Künstler, Wissenschaftler und Politiker haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt. Die nächste Etappe wird am 2. Oktober in Venedig das Internationale Forum sein, bei dem nach Möglichkeit in der Villa Herion auf der Insel La Giudecca die Gerichtshöfe eröffnet werden sollen (M.T.) (Fidesdienst 8/6/2009)


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