EUROPA/ITALIEN-Der Völkermord in Darfur: der Frieden beginnt beim Kind. Bericht von Schwester Maria Goretti Puthen, Missionarin in einem Flüchtlingslager von El Daein.

Montag, 1 Juni 2009

Rom (Fidesdienst) -Am Mittwoch, den 3. Juni, um 18 Uhr wird Schwester Maria Goretti Puthen ,eine Salesianer-Schwester, in der Zentrale der Organisation “Italia Solidale” ihren Bericht über die dramatischen Realität des Krieges in Darfur abgeben sowie über die tragischen Lebensumstände von Millionen von Menschen in den Flüchtlingslagern. Seit 2003 steht Darfur im Mittelpunkt der internationalen Aufmerksamkeit aufgrund des im Lande wütenden Konfliktes zwischen der Regierung und gegnerischen Rebellen. Die Lage hat sich noch weiter verschlimmert sseit der sudanesische Präsident Omar Al Bashir aus Protest gegen den vom Internationalen gerichgtshof in Den Haag über ihn verhängten Haftbefehl die meisten internationalen humanitären Organisationen, die 40% der Gesamthilfe stellten, des Landes verwiesen hat.
Schwester Maria Goretti berichtet:” Im Lager leben 15.000 Menschen, zusammengepfercht in kleinen Lehmhütten auf einem großen Areal ohne jegliche sanitäre Einrichtung. Viele von diesen Menschen leben hier seit dem Beginn dieses Krieges zwischen Nord und Süd, also seit ungefähr 25 und sogar 30 Jahren. Man erkennt sie gleich, denn es sind Menschen, denen es ganz und gar an Kraft fehlt, da sie nie haben arbeiten können und immer nur von außen kommenden Hilfsgütern lebten. Zahlreiche Familien bestehen leider nur aus Frauen. Da gibt es abertausende von Frauen, die den ganzen Tag nur in ihren Hütten herumsitzen ohne etwas zu tun zu haben; häufig überleben sie durch Prostitution und tragen so zur Verbreitung von Aids bei.
Ihre Kinder leben in dieser Situation in schrecklichem Leid, und häufig sterben sie. Die anderen Schwestern und ich selbst gehen jeden Tag ins Lager und kümmern uns um die Kinder in der Schule, tun aber auch noch Anderes. Wir wollen diese Kinder erretten, indem wir uns ihren Familien nähern, und wollen ihnen helfen allmählich ihre Menschenwürde und ihre Kräfte wiederzufinden. Ich selbst komme von einer langjährigen Erfahrung in Indien, wo ich bereits m it der Vereinigung Italia Solidale im Bereich der Adoptionen auf Entfernung zusammengearbeitet hatte. Nachdem ich die guten Erfolge hierbei gesehen hatte, wende ich diese neue Art der Mission auch hier an, und zwar auf der inhaltlichen Grundlage der “Neuen Kultur” von P. Angelo Benolli, dem Begründer der Vereinigung. Mit der Hilfe, die wir uns von den Adoptionen auf Entfernung mit Italia Solidale erhoffen, möchten wir diesen Familien helfen unabhängig und selbständig zu werden. Sie haben die Möglichkeit sich in verschiedenen Bereichen zu betätigen, vom Nähen zum kleinen Handwerksbetrieb; oder sie können ein Stück Land pachten und bebauen, Tiere wie Ziegen oder Hühner kaufen; Kleinhandel betreiben und kleine Küchen,wo sie das von ihnen gekochte Essen verkaufen. Für all das benötigen wir aber Hilfe und wir zählen dabei auf die Mitarbeit vieler großmütiger Menschen.” (AP) (1/6/2009 Fidesdienst).


Teilen: