AFRIKA/NAMIBIA - Mehr als 700.000 Personen von den Überschwemmungen betroffen; 40.000 Obdachlose: Appell der Caritas

Montag, 1 Juni 2009

Windhoek (Fidesdienst)- Mehr als 700.000 Menschen sind von den schweren Überschwemmungen in Namibia betroffen. Davon sind 40.000 jetzt obdachlos und benötigen dringend Hilfe. Der Wasserstand des Zambesi-Flusses ist nach den starken Regenfällen im Mai , die im Norden des Landes schlimme Überschwemmungen verursacht haben, mehr als 8 Meter über das Normalniveau angestiegen.
Die Regionalkoordinatorin der Caritas, Schwester Aine Hughes, hat nach ihrem Besuch in dem betroffenen Gebiet erklärt, dass “die meisten, mit Tonziegeln gebauten Behausungen teilweise oder vollständig zerstört sind.” Die Überschwemmung ist so rapide hereingebrochen, dass viele Leute ihre Häuser so schnell verlassen mussten, dass sie außer den Kleidern, die sie an hatten, nichts mitnehmen konnten und nun völlig mittellos sind. Jetzt müssen sie in Zelten und Notunterkünften aus Plastik leben. Es gibt weder Matratzen noch Planen, sodass die Menschen auf dem bloßen Boden schlafen müssen; außerdem fehlt es an Trinkwasser.
Die Caritas hat aufgerufen den Betroffenen schnellstmöglich Hilfsgüter zu schicken:” Es werden dringend Decken und warme Kleidung für Kinder benötigt, Kunststoffplanen, Wasserfilter sowie Säuglingsnahrung. Die Caritas Namibia (NACADEC) erklärt sich bereit die Verteilung der Hilfsgüter über ihre lokalen Büros zu organisieren, in denen zahlreiche Freiwillige arbeiten.”
Wegen der Naturkatastrophe mussten über 200 Schulen geschlossen werden, und für 100.000 Kinder musste so der Unterricht unterbrochen werden. Die Felder wurden zerstört, und nun kann die Lokalbevölkerung im nächsten Winter auf keinerlei Ernte zählen. Die medizinischen Versorgungsstrukturen mussten ebenfalls schließen, was für die AIDS-Kranken und HIV-positiven Patienten eine große Gefahr bedeutet.
Nach Ansicht der dortigen Caritas-Verantwortlichen sind die Klimaänderungen die Ursache für diese Katastrofe. “Die Auswirkungen der Klimaänderungen haben schlimme Folgen für die ohnehin schwachen Gemeinden in diesem Teil des Landes, für die die Felderbestellung von den Regenfällen abhängig ist. Die Leute dort müssen in die Lage versetzt werden, den Einfluss der Klimaänderungen aufzufangen und – wo möglich – sich den Veränderungen anzupassen, damit sie aus eigenen Kräften für ihren Unterhalt sorgen können. Es gibt auch einige einfache Technologien, wie z.B. Ziegelsteine aus 'Boden-Zement', mit denen Häuser so gebaut werden können, dass sie dem Regen standhalten” schloss Schwester Hughes
(L.M.) (Fidesdienst 1/6/2009 )


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