AFRIKA/SIMBABWE - Das Schreckgespenst der Cholera ist im Land weiterhin präsent: 4.300 Tote und 98.309 Neuinfektionen seit August 2008

Freitag, 29 Mai 2009

Johannesburg (Fidesdienst) – Die Zahl der Cholerafälle in Simbabwe geht nicht zurück. In den vergangenen Tagen wurden 100.000 Neuinfektionen gemeldet und obschon die Krankheit unter Kontrolle ist, konnte sie noch nicht gebannt werden, und es besteht die Gefahr einer erneuten Verbreitung. Die Epidemie ist die schlimmste in Afrika seit 15 Jahren: 4.300 Menschen starben seit 2008 und die Zahl der Neuansteckungen liegt bei 98.309, wobei die Sterblichkeitsrate nach Informationen der International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) bei 4,4% liegt. Die Krankheit wird durch verschmutztes Wasser verursacht, die Symptome sind Durchfall, Erbrechen und Flüssigkeitsverlust. Sie kann auch innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen, wenn sie nicht behandelt wird.
Die Ausrottung der Cholera im Land oder die endgültige Beendigung dieses Epidemiezyklus, die von Flüchtlingen aus der Demokratischen Republik Kongo im Jahr 1994 ausgelöst wurde, scheint noch in weiter Ferne. Im Dezember 2008 hatte die Weltgesundheitsorganisation 60.000 Krankheitsfälle vorhergesagt. Die Zahl wurde bereits im Februar 2009 erreicht, weshalb die Schätzung auf 115.000 revidiert wurde.
Die Ansteckungsrate ging mit dem Ende der Regenzeit zurück und konnte auch dank einer Aufklärungskampagne und der Verteilung von Millionen Litern Trinkwasser reduziert werden. Doch dies sind nur vorübergehende Maßnahmen. Die Epidemie ist vor allem durch den Verfall der Infrastrukturen im Gesundhaisbereich und den prekären Lebensbedingungen, den meteorologischen Bedingungen, HIV/Aids, der Wirtschaftskrise und Hunger bedingt. Simbabwe ist das Land, das weltweit am meisten von Lebensmittelhilfen abhängig ist: 65-80% der Einwohner sind auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Auch für die Zukunft ist keine Besserung in Aussicht. (AP) (Fidesdienst, 29/05/2009 – 26 Zeilen, 266 Worte)


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