ASIEN/INDONESIEN - Bei den ersten Präsidentschaftswahlen in Indonesien zeichnet sich die Möglichkeit einer Stichwahl ab

Dienstag, 6 Juli 2004

Jakarta (Fidesdienst) - Bei den ersten Direktwahlen für das Amt des Staatsoberhaupts des mit 230 Millionen Einwohnern und zu fast 90% muslimischen bevölkerungsreichsten Landes der Erde zeichnet sich die Möglichkeit einer Stichwahl ab. Rund 80% der rund 150 Millionen wahlberechtigten Bürger haben ihre Stimme für einen der insgesamt fünf Kandidaten für das Präsidentenamt abgegeben. Die Wahlen auf dem indonesischen Archipel mit seinen rund 17.000 Inseln, die sich über tausende von Kilometern im Indischen und Pazifischen Ozean ausdehnen, kam es zu keinen Zwischenfällen, weder auf den Inseln Java und Sumatra noch auf Borneo, den Molukken oder Papua. Wie Beobachter gegenüber dem Fidesdienst berichten scheint sich die junge indonesische Demokratie Fortschritte zu machen.
Nach ersten Hochrechnungen (endgültige Daten werden in ungefähr zehn Tagen bekannt gegeben) konnte bei der ersten Wahlrunde am 5. Juli keiner der fünf Kandidaten die absolute Mehrheit gewinnen. In diesem Fall würden am kommenden 20. September Stichwahlen stattfinden.
Nach Angaben der Indonesischen Wahlkommission soll der pensionierte Generals Susilo Bambang Yudhoyono 33,1% der Stimmen erhalten haben; die scheidende Präsidentin Megawati Sukarnoputri, Tochter des ehemaligen Staatspräsidenten Sukarno, gewann 26,4% der Stimmen, während General Wiranto rund 23,2% der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Die beiden weiteren Kandidaten, Amien Rais, der Leiter des Legislativausschusses, und Hamzah Haz, der scheidende stellvertretende Präsident, erhielten weit weniger Stimmen.
Bei den ohne Zwischenfälle verlaufenen Präsidentschaftswahlen vom 5. Juli handelt es sich um die erste demokratische Direktwahl des Präsidenten nach dem Sturz des Suharto-Regimes im Jahr 1998. (PA) (Fidesdienst, 6/7/2004 - 24 Zeilen, 252 Worte)


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