AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Weitere Gewalt gegen Zivilisten im Osten des Kongo; Bericht eines Priesters und Appell der Vereinten Nationen

Donnerstag, 28 Mai 2009

Kinshasa (Fidesdienst) – Die Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo finden keinen Frieden: immer wieder kommt es zu erneuten Repressalien zweier ausländischer Guerillagruppen, der ugandischen LRA (Lord’s Resistance Army) und der ruandischen FDLR (Demokratische Kräfte für die Befreiung Ruandas).
Die LRA treibt ihr Unwesen im Gebiet an der Grenze zu Sudan und Uganda, die FDLR ist im Nordkivu an der Grenze zu Ruanda aktiv. Gegen beide Gruppen ging die ruandische Armee mit Hilfe von Soldaten aus dem Uganda und dem Sudan (vgl. Fidesdienst vom 30. Januar 2009 und vom 26. Februar 2009) und Ruanda (vgl. Fidesdienst vom 21. Januar 2009) vor. Beide Gruppen befinden sich jedoch weiterhin im Besitz von gut bewaffneten Einheiten und rächen sich nun mit Vergeltungsmaßnahmen an den Zivilisten.
Wie der Kanzler der Diözese Dungu Darma, Pfarrer André Walia, auf den Internetseiten der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo berichtet, zwingt die Gewalt immer mehr Menschen zur Flucht. „Am Sonntag, den 24. Mai flohen mindestens tausend Menschen mit kaum Mehr als dem Nötigsten auf der Straße von Dungu nach Ngilima, andere überquerten den Fluss Kibali und fanden in Dungu-Uye Zuflucht.“ Pfarrer Walia berichtet auch von Menschen, die bei der Rückkehr in die eigenen Wohnungen diese geplündert und ausgebrannt vorfanden.
Ähnliches gilt für die Menschen im Nordkivu, wo die Menschen unter den Übergriffen der FDLR leiden (vgl. Fidesdienst vom 15. Mai 2009). Dies bekräftigt ein Appell der Vereinten Nationen. In einem UN-Dokument wird bestätigt, dass die Militäroffensive gegen die ruandischen Rebellen „das Kommando der FDLR nicht zerstören konnte. Nach dem Rückzug der ruandischen Armee kam es zu übergriffen auf verschieden Ortschaften in Nordkivu, bei denen viele Zivilsten starben“.
Der UN-Bericht beklagt auch, dass die Zivilisten die Übergriffe aller beteiligten Parteien erdulden müssen. Für „willkürliche Hinrichtungen, Vergeltungsmorde, Entführungen und die Verwüstung von Besitztum“ sowie „sexuelle Gewalt, Zwangsarbeit, Plünderungen und Misshandlungen von Zivilsten“ sind auch Soldaten der kongolesischen Armee verantwortlich. (LM) (Fidesdienst, 28/05/2009 – 29 Zeilen, 325 Worte)


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