VATIKAN - Bei der Generalaudienz spricht Papst Benedikt XVI. über den heiligen Theodoros Studites: „Liebe zum menschgewordenen Herrn und zu seiner Sichtbarkeit in der Liturgie und in den Ikonen. Treue zur Taufe und Engagement für das Leben in der Gemeinschaft des Leibes Christi. Geist der Armut, der Genügsamkeit, des Verzichts“

Donnerstag, 28 Mai 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Der Heilige, mit dem wir und heute befassen, der heilige Theodoros Studites führt uns in das byzantinische Mittelalter zurück, in eine Zeit, die unter religiösen und politischen Gesichtspunkten eher turbulent war“, so Papst Benedikt XVI. zu Beginn seiner Katechese bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, den 27. Mai.
In der deutschsprachigen Katechese sagte Papst Benedikt XVI.: „Heute setzen wir mit dem heiligen Theodoros Studites die Reihe der Katechesen über große Gestalten der mittelalterlichen Kirche fort. Theodoros war wie sein Onkel, der heilige Abt Platon, ein byzantinischer Mönch“.
„Energisch und ohne Scheu vor Verfolgung, Bestrafung und Exil verteidigte er die Verehrung der heiligen Ikonen“, so der Papst weiter, „denn dabei stand für ihn nicht nur eine Frömmigkeitsform, sondern das gläubige Festhalten an der Menschwerdung Christi und an seinem Erlösungswerk auf dem Spiel. Mit ebensolchem Tatendrang setzte er sich für eine Erneuerung des monastischen Lebens ein und war selbst viele Jahre hindurch Abt und Vorsteher von großen Klöstern mit bis zu 300 Mönchen.“
„Die nach ihm benannte „studitische Reform“ betonte das disziplinierte, geordnete und arbeitsame Gemeinschaftsleben nach den evangelischen Räten“ erklärte Papst Benedikt XVI., „Theodoros unterrichtete seine Mönche konkret und praktisch in dieser Form des gottgeweihten Lebens und forderte von ihnen einen wahren Gehorsam ein, der bis zum „Martyrium der Unterwerfung“ unter den Willen Gottes und den rechtmäßigen Oberen gehen kann.“
„Zugleich sahen seine Untergebenen in ihm einen geistlichen Vater, dem sie im vertraulichen Gespräch ihr Herz ausschütten konnten, um Orientierung und Ermutigung für ihr Streben nach Vollkommenheit zu erhalten. Die von Theodoros verfaßten Ordensregeln haben bis heute große Bedeutung auf dem berühmten Berg Athos und in vielen anderen Klostergemeinschaften des Ostens“, so der Papst.
Am Ende der Generalaudienz erläuterte Papst Benedikt XVI. anhand der wichtigsten Elemente der Lehre des heilige Theodoros deren Aktualität: „Liebe zum menschgewordenen Herrn und zu seiner Sichtbarkeit in der Liturgie und in den Ikonen. Treue zur Taufe und Engagement für das Leben in der Gemeinschaft des Leibes Christi, die auch als Gemeinschaft der Christen untereinander verstanden wird. Der Geist der Armut, der Genügsamkeit, des Verzichts, der Keuschheit, der Selbstbeherrschung, der Demut und des Gehorsams gegen die Vorherrschaft des eigenen Willens, der das Soziale Gewebe und den Seelenfrieden zerstört. Liebe zur materiellen und geistigen Arbeit. Geistige Freundschaft, die aus der Läuterung des eigenen Gewissens, der eigenen Seele und des eigenen Lebens besteht. Versuchen wir, diese Lehre zu befolgen, die uns den Weg des wahren Lebens zeigen.“ (SL) (Fidesdienst, 28/05/2009 – 40 Zeilen, 451 Worte)


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