ASIEN/PAKISTAN - Die christlichen Kirchen erheben die Stimme gegen den religiösen Extremismus im Land: am 30. Mai ein Tag des Gebetes und des Fastens

Montag, 25 Mai 2009

Lahore (Fidesdienst) – “Wir fordern die Bevölkerung Pakistans auf, zu erkennen, wie die Realität des Hasses, der Diskriminierung und der Ungerechtigkeit, die heute im Namen der Religion ermutigt und propagiert wird. Individuen und Gruppen, die dies tun, sollen verurteilt und gestoppt werden, da sie das Leben verachten, die Solidarität und Unabhängigkeit des Landes angreifen, die nationale Harmonie minieren, dem Staat schaden: das erklären die christlichen Kirchen in Pakistan, die sich in den vergangenen Tagen in Lahore getroffen haben zu einem organisierten Seminar der Kommission Gerechtigkeit und Frieden der Bischofskonferenz Pakistans.
Die Kirchen haben vor, die Stimme zu erheben gegen den sich verbreitenden religiösen Extremismus der talebanischen Gruppen, die der ganzen pakistanischen Bevölkerung Probleme bereiten, sowohl in der Provinz an der Grenze im Nordwesten, als auch in den großen pakistanischen Städten. (siehe Fides 19/5/2009) .
Die Christen haben schon in der Vergangenheit Alarm geschlagen aufgrund der wachsenden talebanischen Gewalt und versuchen heute, während man die islamischen Soldaten durch das Heer bekämpft, die ganze Gesellschaft für die intrinsische Gefahr des religiösen Extremismus zu sensibilisieren, nicht nur für die Minderheiten anderer Kulte, sondern auch für die Gesellschaft selbst, für die Laienhaftigkeit der Staates, für die Rechte aller und für das demokratische System.
Die Christen erklären sich „äußerst besorgt“, da die Taleban Konfusion in die gesamte Nation gebracht haben, da sie deren Grundlagen und Wurzeln in Frage gestellt haben. Sie heben hervor, „dass die Frage der religiösen Minderheiten, die schlecht behandelt und diskriminiert werden, alle betrifft, weil die Gewalt in Zukunft jegliche politische oder soziale Minderheitengruppe betreffen kann, die sich den Gesetzen der Taleban nicht unterwirft.“
Unter dieser Situation leiden heute vor allem die über zwei Millionen Flüchtlinge, die gezwungen sind, aus dem Tal von Swat zu fliehen und die die Flüchtlingslager in den Peripherien der pakistanischen Städte überschwemmen. Die christlichen Kirchen aller Konfessionen fordern heute, in vollkommener Einheit, von der Regierung eine „strukturelle Reform auf legislativer und politischer Ebene, um die Möglichkeit zu verhindern, dass sich der religiöse Extremismus im Land ausbreiten kann.“
Vor allem wäre es nützlich, einige Teile des 17. Zusatzartikels der Konstitution Pakistans (1973) über die religiöse Diskriminierung zu entfernen; das Prinzip „eine Person, eine Wählerstimme“ zu unterstützen, über die Zugehörigkeit zu ethnischen oder religiösen Gruppen hinaus; die Diskriminierung und die Ungerechtigkeiten des Erziehungssystems zu entfernen und den Religionsunterricht den Familien zu überlassen.
Um diese Kampagne der Information und der Sensibilisierung zu unterstützen, haben die christlichen Kirchen in Pakistan für die kommenden Monate verschiedene Initiativen geplant: einen nationalen Tag des Gebetes und des Fastens, der am 30. Mai abgehalten werden wird, in Solidarität mit den tausenden von Familien, die Opfer des Extremismus sind; eine nationale öffentliche Manifestation, mit einem Marsch, am 13. Juni; einen Tag der sozialen Gerechtigkeit, der – ebenfalls in ökumenischer Form – am kommenden 16. August gefeiert wird. (PA) (Fidesdienst 25/5/2009 Zeilen 45 Worte 481)


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