EUROPA/ITALIEN - Kommunikation im missionarischen und interkulturellen Kontext: Studientagung an der Universität Urbaniana

Dienstag, 26 Mai 2009

Rom (Fidesdienst) – „Interkulturelles kommunizieren, Wege und Strategien der Kommunikation in Zeiten der Krise“ lautet der Titel der Studientagung, die die Päpstliche Universität Urbaniana zum Abschluss des Masterkurses I im Fach Soziale Kommunikation veranstaltete. Dabei sprachen verschiedenen Redner über Erfahrungen der Kommunikation im missionarischen und interkulturerllen Kontext. Die Studenten des Masterkurses sorgten dabei für das leibliche Wohl mit Spezialitäten aus ihren jeweiligen Herkunftsländern: Brasilien, Indien, Italien, Demokratische Republik Kongo, Sudan und Togo.
Cecilia Rinaldini, die als Journalistin beim staatlichen italienischen Fernsehsender RAI tätig ist, und bei Radio RAI für das Programm „Der vergessene Planet“ verantwortlich war, sprach über drei Risiken, die sich einem Journalisten stellen, wenn er aus armen Ländern oder aus Entwicklungsländern berichtet: „Vor allem muss man aufpassen, dass man die Dinge nicht von einer europäischen Sicht aus betrachtet, und immer nur denkt, dass die anderen uns und unsere Hilfe brauchten, unser Geld und unser Wissen. Wir können nämlich selbst auch viel von den so genannten armen Ländern lernen.“ Eine weitere Gefahr, die man vermeiden sollte ist nach Ansicht der italienischen Journalistin „ein folkloristischer Berichtsstil, der die Realität auf Volksbräuche reduziert und damit Vorurteil und Klischees verbreitet“. Schließlich laufe man als Journalist Gefahr, Gefangener der Forderungen und des Drucks von Nichtregierungsorganisationen und anderer kleinerer Organisationen zu werden, die sobald sie merken, dass sie zeigen können wie gut sie arbeiten, nicht mehr locker lassen.
Das Thema Kommunikation in der interkulturellen Zeit behandelte Filomeno Lopes aus Guinea Bissau, Philosoph und Mitarbeiter von Radio Vatikan: „Das Problem des interkulturellen Kontexts ist leider zunächst vor allem als Folge der Migrationsbewegungen aufgetreten. Man beginnt heute in Italien erst, sich mit der „Problematik“ der Zuwanderer zu befassen. Doch in Wirklichkeit gibt es diesen Kontext seit Beginn der Menschheit. Wir sind alle gleich und erlangen unserer Identität durch die Begegnung mit den anderen, mit der Kultur die nicht ich bin. Meine Kultur“, so Lopes abschließend, „ist nicht mein Mittelpunkt, sondern die Brücke, über die ich zu anderen gelangen kann.“ Auf dem Veranstaltungsprogramm stand auch eine Theateraufführung zur Figur, des heiligen Paulus, an der die Studenten des Masterkurses als Schauspieler mitwirkten. (MT) (Fidesdienst, 26/05/2009 – 31 Zeilen, 354 Worte)


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