VATIKAN - Brief von Papst Benedikt XVI. an die Kirche in China erscheint als Kompendium zum besseren Verständnis und als Antwort auf die häufigsten Fragen zur Kirche in China

Dienstag, 26 Mai 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am zweiten Jahrestag des Erscheinens des „Briefs an die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laiengläubigen der katholischen Kirche in der Volksrepublik China“ des Heiligen Vaters, der am 27. Mai 2007, dem Pfingstfest, veröffentlicht wurde, stellt der heilige Stuhl der Kirche in China ein neues pastorales Instrument zur Verfügung, die die Inhalte des „Papstbriefs“ in Form eines „Kompendiums“ mit Fragen und Antworten.
Wie es in einer Verlautbarung des Presseamts des Heiligen Stuhls heißt, möchte das Kompendium in Form eines katechetischen Briefs die grundlegenden Elemente des Papstbriefs möglichst vielen Menschen verständlich machen und bezieht sich dabei auf lange Auszüge und Verweise auf diesen Text.
Das Kompendium enthält 22 Fragen und zwei Anhänge und erinnert in der Einführung an die Struktur und die grundlegenden Inhalte des „Briefs an die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laiengläubigen der katholischen Kirche in der Volksrepublik China“ des Jahres 2007. Dabei wird unterstrichen, dass dieser Brief nicht nur „intelligent und vernünftig ist“, sondern auch die „echten Gefühle eines Hirten und Vaters wiedergibt“.
Die ersten Fragen des Kompendiums, das in englischer und chinesischer Sprache erscheint, betreffen die Zielgruppe, die Zwecke und die Struktur des Papstbriefs an die Kirche in China. Auf der Grundlage der Struktur des Briefes folgen Fragen zur aktuellen Situation der Kirche in China und die grundlegenden Voraussetzungen für einen Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und der chinesischen Regierung. Zahlreiche Fragen betreffen auch die chinesischen Katholiken, die wegen ihres Glaubens leiden, wobei die Wertschätzung des Papstes im Hinblick auf ihr Zeugnis, das der Papst in verschiedenen Punkten des Briefes zum Ausdruck gebracht hatte, besonders hervorgehoben wird.
Die Richtlinien, die der Papst für das Leben der Kirche in China empfahl, und insbesondere im Hinblick auf das Engagement zur Überwindung von Spaltungen und Spannungen der Vergangenheit, sowie die Praxis der Bischofsernennungen, neben einen zentralen Platz bei der Aufeinanderfolge der Fragen ein, wobei die Antworten jeweils mit umfassenden Erläuterungen versehen sind.
Die letzte Fragengruppe bezieht sich auf die Grenzen der Diözesen, die Verwaltung der Pfarreien, die Ausbildung der jungen Priester, Priester- und Ordensberufungen, Laien und Familie sowie Missionsberufungen.
Der erste Anhang des Kompendiums befasst sich mit der Frage der Widerrufung der Befugnisse, wobei festgelegt wird, dass, wenn es die Situation erforderlich macht, der Diözesanbischof oder derjenige, der eine Diözese leitet, „bei der Kongregation für die Evangelisierung der Völker neue und aktualisierte Befugnisse beantragen kann“. Die Kongregation wird die Anfrage prüfen und entscheiden, ob sie dem Papst unterbreitet wird oder nicht. Im zweiten Anhang geht es um die Feier der Heiligen messe. Wo dies erforderlich ist, und unter Berücksichtigung der Gültigkeit des kanonischen Rechts, kann der Priester „die Eucharistie auch in der Wohnung von Gläubigen feiern“. Was die zahl der Heiligen Messen anbelangt, die jeder Priester am Tag feiern kann, gilt der Codex des kanonischen Rechts, wobei in Ausnahmefällen Abweichungen beantragt werden können. Schließlich bleiben die Richtlinien der Kongregation für den Klerus gültig, die im Dekret „Mos iugiter“ zusammengefasst sind, sowie die Normen des Konzilsdekrets „Presbyterorum ordnis“, was Messintentionen anbelangt. (SL) (Fidesdienst, 26/05/2009 - 40 Zeilen, 526 Worte)


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