EUROPA/ITALIEN - Jedes Jahr gibt es in Europa rund 12.000 so genannte „Last-minute“-Malariafälle

Mittwoch, 20 Mai 2009

Rom (Fidesdienst) – Malaria gehört zu den größten Geiseln des afrikanischen Kontinents, ist aber auch in westlichen Ländern nicht unbekannt. Allein in Spanien wurden 2007 insgesamt 319 Krankheitsfälle gemeldet. In ganz Europa waren es 12.000.
Im Vergleich zu den rund 500 Millionen Krankheitsfällen in aller Welt mag diese Zahl lächerlich erscheinen. Die Sterblichkeitsrate infolge einer Malariaerkrankung (1%) ist verschwindend klein im Verhältnis zu rund einer Million Todesfällen im Rest der Welt, vor allem in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der Tatsache, dass in jüngster Zeit immer mehr europäische Reisende mit einer Malariainfektion aus Ländern wie Gambia oder Senegal zurückkehren, für die eine vorbeugende Impfung vorgeschrieben ist.
2008 wurden bei der WHO 12 Fälle bei finnischen Touristen, weiter 8 bei dänischen Staatsbürgern (davon einer mit tödlichem Verlauf) und 17 bei englischen Reisenden gemeldet. Wie aus den Daten des Nationalen Zentrums für Epidemiologie hervorgeht, ist der Hauptgrund für eine Reise in die endemischen Gebiete der Fremdenverkehr (51,5%), weshalb es zu einer so genannte „Last minute“-Infektion kommt, was sich auf die Schnelligkeit der Reisevorbereitung bezieht. Dabei spielt die Zeit keine große Rolle, denn es stehen Medikamente zur Verfügung die innerhalb kurzer Zeit gut wirksam sind, die eine Prophylaxe auch noch einen Tag vor der Abreise ermöglichen. Eine Vorbeugung kann eine Infektion nicht 100%ig verhindern, doch der Krankheitsverlauf ist im Allgemeinen weniger schwer.
Sollte die Vorbeugung nicht rechtzeitig stattfinden, empfehlen Experten besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich eventueller Krankheitssymptome. Die Meisten Todesfälle in Europa sind auf eine verspätete Diagnose zurückzuführen, die eine rechtzeitige Therapie nicht mehr ermöglicht. (AP) (Fidesdienst, 20/05/2009 – 27 Zeilen, 270 Worte)


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