AFRIKA/NIGERIA - Auch die Moslems im Einsatz in der Kampagne Antipolio in Nigeria

Dienstag, 19 Mai 2009

Kano (Fidesdienst) – Im Jahr 2003 haben die muslimischen Imame die Kampagne zur Impfung gegen die Poliomyelitis, und behaupteten, es handle sich um einen Komplott des Westens, um die Gläubigen ihrer Religion zu sterilisieren und sie mit dem Hiv -Virus anzustecken. Ein Jahr später war das Ergebnis die Verdoppelung der Fälle von Kinderlähmung und die Angst, dass sich die Krankheit in den Nachbarländern verbreiten könnte.
Im Jahr 2008 haben sich die Fälle verdreifacht und die Kampagne Antipolio wurde in diesem am dichtesten bevölkerten Land Afrikas verstärkt. Diese Mal haben auch die muslimischen Religionsführer eingestimmt und haben sich mit den Leadern der Gesellschaft, den sanitären Mitarbeitern und den angesteckten Personen zusammengetan, um diese Pandemie zu bekämpfen.
In den staubigen Straßen von Kano, der wichtigsten Stadt im Norden Nigerias, laden Freiwillige die Eltern über Megaphone ein, ihre Kinder zu einem der Zentren für die Impfung zu bringen, Auch Radio und Zeitungen bringen Aufrufe, um die Impfung zu fördern.
Zur Unterstützung der von der Polio betroffenen Personen im Land gibt es einen Verein für die Opfer der Polio in Kano, des seine Aktivität mit nur acht Mitgliedern begann und nach acht Jahren bereits 2.350 zählt. Um den Patienten zu helfen, bereitet man im Hof vor den Büros der Organisation Plastikstühle vor, die auf Fahrradreifen und Eisenstangen befestigt werden und mit Pedalen verbunden sind, die mit den Händen bedient werden können. Die Mitglieder der Vereinigung fahren damit in die Kliniken und an Schulen. Die Kampagne scheint Früchte zu tragen, auch wenn die angesteckten Kinder letztes Jahr 788 waren. Währen des ersten Semesters des Jahres 2008 hat die Weltweite Gesundheitsorganisation im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2007 eine Zunahme der geimpften Personen im Staat Kano von 26% verzeichnet. (AP) (19/05/2009 Fidesdienst; Zeilen:24; Worte:296)


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