VATIKAN - PAPST BEIM ANGELUS: „DAS DRAMA DER FLÜCHTLINGE ERFORDERT VON DER INERNATIONALEN STAATENGEMEINSCHAFT NICHT NUR ENGAEMENT BEI DER BEKÄMPFUNG DER SYMPTOME SONDERN VIELMEHR DER GRÜNDE DES PROBLEMS“ – ERNEUTER APPELL FÜR DAS HEILIGE LAND

Montag, 16 Juni 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit, das Drama junger Flüchtlinge und der schwierige Friedensprozess im Heiligen Land: dies waren die drei Hauptthemen, auf die Papst Johannes Paul II. am Sonntag, den 15. Juni, in seiner Ansprache zum Angelusgebet behandelte. „Die Einheit und die Dreifaltigkeit sind das erste Geheimnis des katholischen Glaubens“, so der Papst, „hier endet der Weg der Offenbarung, den Jesus beschritten hat: durch seine Menschwerdung, die Passion, das Sterben und die Auferstehung. Vom Gipfel des ‚heiligen Berges’, der Christus ist, kann der erste und letzte Horizont des Universums und der Geschichte betrachtet werden: die Liebe Gottes, Vater, Sohn und Heiliger Geist“.
Sodann erinnerte der Papst die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen an den Welttag der Flüchtlinge, der am 20. Juni begangen wird, und dieses Jahr vor allem jugendlichen Flüchtlingen gewidmet ist. „Fast die Hälfte aller Flüchtlinge auf der ganzen Welt sind Kinder und Jugendliche“, erklärte der Heilige Vater, „Viele können keine Schule besuchen und haben nicht das Notwendigste zum Überleben, sie leben in Flüchtlingslagern oder manchmal sogar in Haft. Das Drama der Flüchtlinge erfordert von der internationalen Staatengemeinschaft nicht nur Engagement bei der Bekämpfung der Symptome, sondern vielmehr der Gründe des Problems: das heißt, es müssen durch die Förderung von Gerechtigkeit und Solidarität in allen Bereichen der Menschheitsfamilie Konflikte vermieden werden“.
Nach dem Angelus erneuerte Papst Johannes Paul II. seinen Appell für das Heilige Land mit folgenden Worten: „Noch einmal hat es Tage des Blutes und des Todes für die Bewohner des Heiligen Landes gegeben, die erneut in einen endlosen Strudel der Gewalt und der Unterdrückung geraten sind. An alle möchte ich, wie bereits in der Vergangenheit erneut appellieren: ‚Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit und es gibt keine Gerechtigkeit ohne Vergebung’. Dies wiederhole ich heute mit wachsender Überzeugung und wende mich dabei an alle Einwohner des Heiligen Landes. Außerdem möchte ich die internationale Staatengemeinschaft dazu auffordern Israelis und Palästinensern unermüdlich dabei zu helfen den Sinn für Menschlichkeit und Geschwisterlichkeit für den Aufbau einer gemeinsamen Zukunft wieder zu finden.“(SL) (Fidesdienst, 16/6/2003 –32 Zeilen, 376 Worte)


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