ASIEN/KAMBODSCHA - Ein Seminar zu “Kultur und Inkulturation”, geleitet vom Erzbischof von Guwahati

Freitag, 15 Mai 2009

Phnom Penh (Fidesdienst) – Das Priesterseminar von Phnom Penh hat im Rahmen der ständigen Weiterbildung vom 5. bis 7. Mai ein Seminar zum Thema „Kultur und Inkulturation“ organisiert. Dafür hat P. Bruno Cosme, MEP, Rektor des Seminars Hl. Johannes Maria Vianney von Phnom Penh, Msgr.Thomas Manamparampil, Erzbischof von Guwahati, im Norosten Indiens gebeten, die Betrachtung zu leiten, an der circa 50 Priester, Ordensleute und Laien teilnehmen, die aus den drei kirchlichen Bezirken Kambodschas kommen. Msgr. Menamparampil wurde vom Hl. Vater damit beauftragt, die Betrachtungen zum Kreuzweg im Kolosseum am vergangenen Karfreitag vorzubereiten.
Das Thema Kultur und Enkulturation ist immer mehr im Zentrum der Betrachtung der heutigen Welt. Seit einigen Jahrzehnten kreisen die Themen der internationalen Diskussionen vor allem um Themen wie politische Unabhängigkeit und wirtschaftliches Gleichgewicht. Gleichzeitig beschäftigen sich viele Gesprächsrunden mit dem Vertrauen in die Wissenschaft und in die Technik und dies unabhängig von kulturellen Unterschieden, die oft als zweitrangig angesehen werden.
Es scheint, als wäre eine Veränderung in Gang. Die Personen heute sind aufmerksamer auf die kulturellen, ethnischen, religiösen und moralischen Unterschiede, mit all ihren sozialen Konsequenzen. Die Kultur ist für einige im Zentrum der Aspirationen und der Ängste der Völker. Die Verteidigung der Kultur rückt ins Zentrum der Besorgnis.
Die Christen können angesichts dieser Perspektive nicht gleichgültig bleiben. Die Verkündigung des Evangeliums ist stark mit einem Kontext, einer Kultur, einer Sprache verbunden, über die man nachdenken muss. Während der drei Tage des Seminars hat der Erzbischof Menamparampil aus der Erfahrung seines persönlichen Lebens inmitten der ethnischen Minderheiten seiner Erzdiözese, in einer multikulturellen und multireligiösen Situation den Teilnehmern erlaubt, ihre eigenen Erfahrungen im Bereich der katholischen Gemeinden Kambodschas auszutauschen, einem Land, in dem 95% der Bevölkerung Buddhisten sind.
Anzuerkennen ist auch die besondere Situation der katholischen Kirche in Kambodscha, wo praktisch alle Priester und Ordensleute Ausländer sind. Denn in der Periode der Roten Khmer, von 1975 bis 1979, wurden alle Priester und Bischöfe getötet. Mit der Öffnung des Landes für die Missionare im Jahr 1990 hat sich die Kirche geduldig und mutig wieder erhoben. Es ist deshalb nötig, ernsthaft darüber nachzudenken, wie das Wort Gottes im kambodschanischen Volk auf verständliche Weise verkündet werden kann. Msgr. Menamparampil hat mehrere Male hervorgehoben, dass die respektvolle Aufmerksamkeit für die örtliche Kultur, für die Sprache, die Sorge um harmonische menschliche Beziehungen, die Anpassung an die Bedürfnisse derer, zu denen wir gesandt sind, das genau Erkennen der Zeichen der Zeit und die Priorität für den Dienst in den christlichen Gemeinden uns erlauben, die Schönheit der Mission wertzuschätzen, die wir vom Herrn empfangen haben.
„Seid stets bereit, Zeugnis abzulegen, für die Hoffnung die in euch ist“ (1 Petrus 3, 15). Während der drei Tage hat das Seminars zu „Kultur und Inkulturation“ den Teilnehmern erlaubt, das Wesentliche der Reflexion nicht aus dem Blick zu verlieren: die Aufmerksamkeit der Kultur und die Art und Weise, wie man den Christen im eigenen Land das Evangelium verkündet müssen es möglich machen, ein besseres Zeugnis abzulegen, für die Hoffnung die in ihnen ist. (PB) (Fidesdienst 15/5/2009 ; Zeilen 42, Worte 505)


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