VATIKAN - Papst Benedikt XVI. im Heiligen Land (21) - „Ich möchte ich in meinen abschließenden Worten erneut zur Öffnung aufrufen und zur Geistesgröße, damit Intoleranz und Ausschluss ein Ende finden“

Freitag, 15 Mai 2009

Bethlehem (Fidesdienst) – Am Nachmittag des 13. Mai besuchte Papst Benedikt XVI. den Präsidentenpalast in Bethlehem, um dem Präsidenten der Palästinensischen Behörde, Mahmoud Abbas einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Hier begegnete der Papst verschiedenen palästinensischen Gemeinden aus Gaza und dem Westjordanland. Nach einem Privatgespräch mit dem Präsidenten der Palästinenserbehörde und dem Austausch der Geschenke fand auf dem Innenhof des Präsidentenpalasts die Abschiedszeremonie statt.
„Ich danke für die große Freundlichkeit, die mir in diesen Tagen, die ich in Ihrer Begleitung hier in den Palästinensischen Gebieten verbracht habe, entgegengebracht wurde“, so der Papst zu Beginn seiner Ansprache. „Ich bin dem Präsidenten, Herrn Mahmoud Abbas, dankbar für seine Gastfreundschaft und seine freundlichen Worte. Es haben mich auch die Berichte der hier lebenden Menschen über die Lebensbedingungen in der Westzone und in Gaza bewegt. Ich versichere Ihnen allen, dass ich Sie in meinem Herzen trage und mich danach sehne, in diesen gemarterten Gebieten Frieden und Versöhnung zu sehen“.
„Es war wirklich ein sehr denkwürdiger Tag“, sagte der Papst indem er an die verschiedenen Etappen des Tages erinnerte. Indem er an die Mauer erinnerte, der Nachbarn trennt und Familien spaltet, sagte der Papst: „Obschon Mauern leicht gebaut werden können, wissen wir alle, dass sie nicht für immer sind. Sie können auch niedergerissen werden. Vor allem ist es notwendig jene Mauern einzureißen, die wir um unsere Herzen Bauen, die Barrieren die wir zwischen uns und den Mitmenschen errichten. Deshalb möchte ich in meinen abschließenden Worten erneut zur Öffnung aufrufen und zur Geistesgröße, damit Intoleranz und Ausschluss ein Ende finden. Es ist nicht wichtig, wie unlösbar und tief verwurzelt ein Konflikt erscheinen mag, es gibt immer Gründe dafür, darauf zu hoffen, dass es eine Lösung gibt, dass geduldiges und ausdauerndes Bemühen derjenigen, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen am Schluss Früchte trägt.“
Am Ende seiner Ansprache versprach der Papst, er werde jede Gelegenheit nutzen, „um diejenigen, die an den Friedensverhandlungen beteiligt sind, sich für eine gerechte Lösung einzusetzen, die die legitimen Wünsche beider Seiten, der Israelis und der Palästinenser respektiert“. In diesem Sinn werde der Heilige Stuhl, in Absprache mit der Palästinenserbehörde, die Bilaterale Ständige Arbeitskommission einrichten, wie es der Grundlagenvertrag vorsieht, der im Vatikan am 15. Februar 2000 unterzeichnet wurde. „Gott möge seinen liebevollen Blick auf jeden Einzelnen unter euch richten, auf eure Familien, und auf alle, die euch lieb sind. Er möge das palästinensische Volk mit dem Frieden segnen“.
Im Anschluss an die Abschiedszeremonie überschritte der Papst die Grenze zwischen den Autonomen Palästinensischen Gebieten und Israel und kehrte in die Apostolische Delegation in Jerusalem zurück. (SL) (Fidesdienst, 15/05/2009 – 38 Zeilen, 380 Worte)


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