AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Nordkivu: Jesuit Refugee Service warnt vor einer Zuspitzung der Situation der Vertriebenen und äußert sich besorgt im Hinblick auf die Ausweitung der militärischen Operationen auf den Südkivu

Donnerstag, 14 Mai 2009

Kinshasa (Fidesdienst) – In den vergangenen drei Wochen kam es in Nordkivu erneut zu Übergriffen der Rebellen der FDLR auf die Zivilbevölkerung als Reaktion auf die gemeinsame Offensive der ruandischen und kongolesischen Offensive im Februar dieses Jahres. Dies geht aus einer Verlautbarung des Jesuit Refugee Service (JRS) hervor, die dem Fidesdienst vorliegt (vgl. Fidesdienst vom 13. Mai 2009).
Das Flüchtlingshilfswerk der Jesuiten betont, wie schwierig es ist, an detaillierte Informationen aus der Region zu gelangen: „Am 12. April ermordeten Rebellen mindestens 14 Menschen, darunter vier Zivilisten, bei einem Angriff auf die Regierungseinheiten in einem isoliert gelegenen Gebiet rund 100 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Goma. Die Medien erfuhren von den Gefechten erste eine Woche später, wegen der Isolierung der Region und dem Nichtvorhandensein von Infrastrukturen für die Telekommunikation“. Eine Woche später kam es zu weiteren Übergriffen in Lubero, wo 250 Häuser in Brand gesteckt und mindestens sieben Menschen ermordet wurden, darunter fünf Kinder.
Die gemeinsame militärische Operation der kongolesischen und ruandischen Soldaten ist das Ergebnis umfassender Absprachen zwischen den Regierungen zur Bekämpfung verschiedener Rebellenbewegungen.
„Wir fühlen uns noch nicht sicher, vor allem in den Dörfern ist die Lage nicht sicher. Trotz der Friedensvereinbarungen. Die FDLR treibt weiterhin ihr Unwesen unter der einheimischen Bevölkerung (…). Eine Lösung wäre es die Rebellen mit Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft zur Rückkehr zu bewegen“, so ein Gast des Vertriebenenlagers in Buhimba im Gespräch mit den Mitarbeitern des JRS. Der siebenfache Familienvater fügt hinzu, dass seiner Meinung nach die Friedensvereinbarungen vom vergangenen März nicht eingehalten werden: „Unsicherheit und Straffreiheit sind weit verbreitet in unserem Land und die Menschen aus den Dörfern wollen aus Angst vor der Gewalt der Rebellen nicht dorthin zurück kehren“, erklärt er.
Nach Aussage des JRS ist eine weiter Offensive gegen die FDLR im Südkivu geplant, wo es mehrere Rebellenhochburgen gibt. Dabei betont das Hilfswerk: „Menschenrechtsorganisationen warnen, davor, dass eine militärische Operation zu weiteren Vergeltungsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung führen könnte.“ (LM) (Fidesdienst, 14/05/2009 – 34 Zeilen, 346 Worte)


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