AFRIKA/SAMBIA - Die klimatischen Veränderungen provozieren Cholerafälle in Sambia, so eine spanische Studie

Montag, 4 Mai 2009

Lusaka (Fidesdienst) – Die klimatischen Veränderungen provozieren eine Zunahme der Infektionen in Afrika. Das erklärt eine von den Forschern des spanischen Institutes Carlos III für die Gesundheit veröffentlichet Studie. Laut Angaben der Studie kommt die Zunahme der Cholerafälle um 5% in Sambia von den Klimaveränderungen der letzten Jahre.
Nach Aussage der spanischen Forscher führt die Erhöhung der Temperatur sechs Wochen vor der Regenzeit zur Zunahme der von Malaria infizierten Personen um 4,9 Prozent.
„Es geschieht zum ersten Mal, dass in der subsaharischen Region eine Korrelation zwischen Zunahme der Temperatur und der Cholerafälle zu verzeichnen ist“ erklärt Miguel Ángel Luque, einer der Mitarbeiter der Studie. Diese Beziehung wurde schon durch eine vorhergehende Untersuchung in Bangladesh bewiesen.
Das Forschungsprojekt fand in der Hauptstadt Sambias, Lusaka, statt im Zeitraum zwischen 2003 und 2006. Es analysiert die Daten der drei Choleraepidemien, die aufeinander gefolgt waren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Klimaveränderungen, wie Regen und Temperaturzunahme, mit dem Zuwachs der Cholerafälle verbunden sind, die sofort danach auftreten.
Die Experten erklären, dass die Cholera eine ausgeprägte jahreszeitliche Komponente im Bezug zur Regenzeit besitzt. Die Studie denkt, dass der Zuwachs um ein Grad Celsius der Temperatur sechs Monate vor Beginn des Herdes eine Zunahme um 5,2 Prozent der Cholerafälle im Lauf einer Epidemie provoziert. Wenn man dazu den Zuwachs um 50 mm der Niederschläge drei Wochen später hinzu zählt, könnte man eine weiteren Zuwachs um 2,5 Prozent der Malariafälle registrieren.
„Der Klimawandel beeinflusst die Dynamik und das Wiederauftreten der Infektionskrankheiten, vor allem der Cholera und der Malaria. In diesem Jahr sind Länder wie Simbabwe und Sambia von einer verheerenden Choleraepidemie geplagt, die mit einem Prozess der Pandemie verbunden ist, die einen Großteil des Kontinents betrifft. Dieser Prozess steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem weltweiten Temperaturanstieg“ erklärt der Mitarbeiter der Studie Miguel Ángel Luque.
Die Studie der spanischen Forscher ist jedoch nur deskriptiv: sie liefert also ein Modell, um der Epidemie konkret vorzubeugen. Laut Angaben des Forschers „wäre es ideal, eine Methode der Vorbeugung zu haben, da der Zuwachs der Fälle im Voraus gewusst werden könnte und man könnte ein erstes Alarmzeichen an die Gesundheitsbehörde gesandt werden.“
Von 2001 bis heute wurden 41 Choleraherde in 28 Ländern registriert, der Großteil davon im subsaharischen Afrika.
Heute ist die Choleraepidemie die schlimmste Epidemie in Simbabwe. Trotz der Verringerung der Fälle ist die Todesrate weiter in fast allen Provinzen erhöht.
In Simbabwe wurden seit Ausbruch der Epidemie im August 2008 bis Mitte März dieses Jahres 91.164 Fälle registriert, davon 4.037 Todesfälle. (L.M.) (Fidesdienst 4/5/2009 Zeilen 36 Worte 461)


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