VATIKAN - Fünf Jahre nach der Instruktion “ Erga migrantes caritas Christi” beruft der Päpstliche Rat im November für die Migranten und Menschen unterwegs einen weltweiten Kongress.

Montag, 4 Mai 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) Anlässlich des fünften Jahrestages der Approbation und Veröffentlichung der Instruktion “Erga migrantes caritas Christi” (Die Liebe Christi zu den Migranten) hat der Päpstliche Rat für die Seelsorge der Migranten und Menschen unterwegs die folgende Mitteilung verbreitet: „Die Liebe Christi zu den Migranten drängt uns (vgl. 2 Kor 5, 14), von neuem ihre Probleme aufzugreifen, die nunmehr die ganze Welt betreffen. Denn auf die eine oder andere Weise sind heute fast alle Länder mit dem Auftreten des Phänomens der Migration im gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen und religiösen Bereich konfrontiert, und zudem nimmt dieses Phänomen immer mehr eine permanente und strukturelle Dimension an. (Erga migrantes caritas Christi, von nun an EMCC, 1).
Mit diesen Worten beginnt die Instruktion Erga migrantes caritas Christi, die vom Hl. Vater Johannes Paul II am 1. Mai 2004, dem Fest Josefs, des Arbeiters approbiert wurde. Das Dokument wollte „die Migrantenseelsorge … der heutigen Situation anpassen, denn es sind nun 35 Jahre vergangen seit der Veröffentlichung des Motu proprio Papst Pauls VI. Pastoralis migratorum cura und der entsprechenden Instruktion der Bischofs-Kongregation De pastorali migratorum cura (EMCC, Einleitung)
Fünf Jahre nach ihrer Veröffentlichung hat unser Päpstlichlicher Rat es für angemessen erachtet, sie auch durch den Aufruf zu einem Weltweiten Kongress für die Migranten und Flüchtlinge zu erinnern, dem sechsten der Serie, mit dem spezifischen Thema „Eine pastorale Antwort auf das Migrationsphänomen in der Ära der Globalisierung (fünf Jahre nach der Erga migrantes caritas Christi)”. Sie wird vom kommenden 9. bis 12. November im Vatikan stattfinden.
Es ist die Teilnahme von Vertretern für die Pastoral der Migranten und Flüchtlinge der Bischofskonferenzen vieler Länder der verschiedenen Kontinente vorgesehen, so dass die Reflexionen und Anregungen für zukünftige Projekte ein echter Ausdruck jener sind, die in dieser Pastoral an irgendeinem Fleck der Erde tätig sind. Darüber hinaus werden Experten auf dem Gebiet und Delegierte der Kongregationen, religiösen Institute, kirchlichen Bewegungen und Laienvereinen anwesend sein im Blick auf den Einsatz auf diesem Gebiet, der vielerlei Herausforderungen mit sich bringt. Die Präsenz der Delegaten des ökumenischen Rates der Kirchen, des ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel, der Anglikanischen Gemeinde und der weltweiten lutherischen Föderation wird dem Treffen eine ökumenische Note verleihen.
Im Lauf des Kongresses werden Fragen diskutiert werden, die mit dem Migrationsphänomen in Beziehung stehen, sei es auf internationaler als auch auf interner Ebene, d.h. die Globalisierung, die Urbanisierung, die Zusammenarbeit der ansässigen Kirche und der der ankommenden Migranten und Flüchtlingen, ihre Aufnahme und Integration, der ökumenische, interreligiöse und interkulturelle Dialog, die Zusammenarbeit von Kirchen und Religionen, von kirchlichen und zivilen Institutionen im Hinblick auf das Wohle der Migranten und Flüchtlinge und somit auch der autoktonen Bevölkerung. Aufmerksamkeit wird auch den Situationen gewidmet werden, in denen diese Personen in den Flüchtlingslagern und in den Gefängnissen leben.
Unter den Rednern sind die Kardinäle Jean-Baptiste Pam Minh Mân aus Vietnam, John Njue azs Kenia, Odilo Pedro Scherer aus Brasilien und Prof. Stefano Zamagni von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bologna. Höhepunkt des Kongresses wird die Audienz mit Papst Benedikt XVI sein, der anlässlich der letzten Vollversammlung des Päpstlichen Rates für die Migranten und Menschen unterwegs am 15. Mai letzten Jahres sagte: Es entgeht niemandem, daß die räumliche Mobilität des Menschen in der globalisierten Welt ein wichtiges Gebiet für die Neuevangelisierung darstellt. Deshalb möchte ich euch ermutigen, euren pastoralen Einsatz mit neuem Eifer fortzuführen, während ich euch meine geistige Nähe zusichere.“
Für weitere Informationen zum Päpstlichen Rat für die Migranten und Menschen unterwegs kann man das „Dossier Fides“ vom 25. April 2009 konsultieren. (S.L.) (Fidesdienst 4/5/2009; Zeilen 50, Worte 602)


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