AMERIKA/ARGENTINIEN - Mangel an Berufungen, fehlende Glaubensbildung, Zunahme von Gewalt und Drogenabhängigkeit, soziale Ungleichheit und Korruption gehören zu den Hauptsorgen der Bischöfe des Landes

Montag, 4 Mai 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Der stellvertretende Vorsitzende der Argentinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Hector Villalba, erläuterte in seiner Ansprache im Rahmen der Ad-limina-Audienz der dritten und letzten Gruppe der argentinischen Bischöfe am 30. April die wichtigsten Herausforderungen, mit denen sich die Kirche im Land konfrontiert sieht.
An erster Stelle bekräftigte er die Verbundenheit der Bischöfe mit Papst Benedikt XVI. und deren Treue zu dessen Lehre und dankte „für den Dienst den er an der Kirche als universaler Hirte leistet“ sowie für sein fruchtbares Lehramt und insbesondere das persönliche Schreiben vom 10. März, das „mit dem Herz auf der Hand verfasst wurde“ und in dem der Papst „seine Ängste und Sorgen als Nachfolger Petri zum Ausdruck brachte“. Erzbischof Luis Hector Villalba erinnerte sodann an einige Zeichen der Vitalität in der argentinischen Kirche. Dabei erinnerte er an das Dokument „Lasst uns hinausfahren“, in dem die Bischöfe „eine neue Etappe der Evangelisierung in Argentinien“ anregen und zwar durch eine „organische, erneuerte und wirkkräftige Aktion“. Es sei Aufgabe jedes Bischofs diese in seiner Diözese umzusetzen „in Übereinstimmung mit den jeweiligen Eigenschaften und Bedürfnissen der Ortskirche“. Im Hinblick auf die Kontinentale Mission, die bei der Generalversammlung der lateinamerikanischen Bischöfe in Aparecida angeregt wurde, betonten die Bischöfe in ihrem Dokument, dass diese „zeitlich nicht beschränkt ist: es handelt sich um eine permanente Mission. Mit anderen Worten, die Mission muss ein Wesenzug, ein Schlüssel der ganzen ordentlichen Pastoral sein, damit sie in alle Bereiche und zu allen Menschen gelangt“.
Die Bischöfe veröffentlichten ein weiteres Dokument mit dem Titel „Auf dem Weg zur 200-Jahr-Feier der Gerechtigkeit und Solidarität“ (2010-2016), mit Blick auf die Feiern zum 200jährigen Jubiläum der Unabhängigkeit des Landes. „In diesem Dokument“, so der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter, „schlagen wir als Bischöfe, erleuchtet vom Glauben, unseren Mitbürgern das Erkennen von Wegen vor, die zur Überwindung von Schwierigkeiten und zum Aufbau eines gerechten und solidarischen Landes beitragen. Aus diesem Grund nennen wir im Licht des Prinzips der unveräußerlichen Würde jedes Menschen und einem ganzheitlichen Konzept vom Menschen, einige Zeile, die wir als Prioritäten beim Aufbau des Gemeinwohls betrachten“.
Doch neben den Lichtseiten gibt es auch Schattenseiten: darunter nennt Erzbischof Villalba zunächst den Mangel an Priester- und Ordensberufen; die fehlende Glaubensbildung, Zunahme von Gewalt und Drogenabhängigkeit, soziale Ungleichheit und Korruption. Obschon das Niveau der Armut, das seinen Höhepunkt in den Jahren 2001-2002 erreicht hattet wieder etwas gesunken, doch es sei noch nicht gelungen die soziale Ungerechtigkeit ganz zu überwinden, so dass es weiterhin große Unterschiede bei der Verteilung des Reichtums gebe.
„In den vergangenen Jahren“, so der Erzbischof weiter, „hat die Bischofskonferenz in verschiedenen Dokumenten und Erklärungen darauf hingewiesen, dass der Ursprung der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krise im Grunde ein moralisches Problem ist. Aus diesem Grund erscheint uns die Neuevangelisierung angesichts der kritischen Lage des Landes der wichtigste Beitrag, den die Kirche zu deren Überwindung leisten kann.“ Abschließend betonte der Erzbischof erneut die Treue der argentinischen Bischöfe gegenüber dem Heiligen Vater. (RG) (Fidesdienst, 04/05/2009 – 43 Zeilen, 504 Worte)


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