ASIEN/IRAK - Chaldäische Kirche eröffnet die eigene Synode in einem Umfeld des Leids und der Attentate

Donnerstag, 30 April 2009

Erbil (Fidesdienst) – Während die Menschen im Irak und insbesondere die Christen unter ihnen, weiterhin Not leiden, und es im Land immer wieder zu Gewalt und Attentaten kommt, wurde in Erbil, im Norden des Landes die Synode der chaldäischen Kirche eröffnet, an der 18 Bischöfe teilnehmen, darunter auch der chaldäische Patriarch Kardinal Emmanuel III. Delly. Anwesend sind auch Vertreter der irakischen Priester und Ordensleute.
Die Synode tagt im Zeichen des Gebets, der Betrachtung, der brüderlichen Begegnung, doch auf der Tagesordnung stehen auch Versammlungs- und Gruppenarbeiten im Zeichen der Debatte und konstruktiven Auseinandersetzung, in einem für die Kirch und für die Bevölkerung im Irak dramatischen Moment.
Bei der Versammlung befassen sich die Teilnehmer auch mit Fragen politischer und sozialer Art, die den Irak in diesen Monaten bewegen, wie zum Beispiel die geplante Aufteilung des Staates Territoriums in drei Staaten (Kurden, Schiiten und Sunniten) oder die Ansiedlung aller Christen in einer bestimmten Zone (was von der Kirche bereits abgelehnt wurde). Zudem befassen sich die Synodenteilnehmer auch im Einzelnen mit der schwierigen Situation der christlichen Familien bei der Integration in die irakischen Gesellschaft. Man wird sich auch mit der Sicherheitslage und der Immigration befassen. Schließlich stehen unter den kirchlichen Themen die Ausbildung des chaldäischen Klerus und die Glaubensbildung auf dem Programm.
Die Kirche bittet unterdessen alle Gläubigen um erneuerten Einsatz für Frieden, Versöhnung und Dialog. Christen in aller Welt sollen weiterhin für die christliche Gemeinde im Irak beten und die Verbundenheit mit der Kirche im Irak konkret zum Ausdruck bringen.
Der erste Tag der Synodenversammlung wurde durch die Nachricht vom Tod des Patriarchalvikars von Ankawa, Jacques Isaac, getrübt. Die Teilnehmer gedachten auch zweier chaldäischer Frauen und eines syro-orthodoxen Christen, die vor kurzem in Kirkuk ermordet wurden.
Die chaldäische Kirche bedauert, dass es der internationalen Gemeinschaft kaum gelingt, eine dauerhafte Lösung für den von Krieg, Terrorismus, Gewalt und Tod gemarterten Irak zu finden.
Im Rahmen der Synode werden drei chaldäische Priester die Weihe empfangen: ein Hoffnungsschimmer für die Kirche und die ganze christliche Gemeinde im Irak. (PA) (Fidesdienst, 30/04/2009 – 29 Zeilen, 345 Worte)


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