VATIKAN - Die Pastoral des Tourismus heute, 40 Jahre nach dem Direktorium “Peregrinans in terra”: europäische Versammlung, angeregt vom Päpstlichen Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs

Mittwoch, 29 April 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) - An diesem Morgen wurde im Sitz des Päpstlichen Rates für die Migranten und Menschen unterwegs im Palazzo San Calisto, die Versammlung eröffnet, die der Pastoral des Tourismus heute gewidmet ist, 40 Jahr nach dem Direktorium “Peregrinans in terra”. In den zwei Tagen der Arbeit, dem 29. und 30. April, werden Bischöfe und Nationalen Direktorien Ideen und Erfahrungen austauschen, um einen neueren Pastoralplan zu entwerfen. Zur Vertiefung und Erweiterung der Studien werden einige Experten und Studiengruppen beitragen.
Das Thema und das Datum der Versammlung verweisen auf den vierzigsten Jahrestag des Generaldirektoriums der Tourismuspastoral Peregrinans in terra, das am 30. April 1969 veröffentlicht wurde. Dieses Dokument stellt die erster reife Frucht eines von der Kirche hinsichtlich des wachsenden Phänomens des Tourismus begonnen Weges dar, das nach dem zweiten Weltkrieg ein Massenphänomen geworden. Die Kirche lud damals ein, es geistig zu verfolgen und zu evangelisieren. Die später von Peregrinans in terra vorgeschlagenen und gebührend entwickelten Reflexionen, wurden vom Dokument Richtlinien für die Tourismuspastoral, das vom Päpstlichen Rat 2001 veröffentlicht wurde.
Die Europäische Versammlung ist auch eine Gelegenheit, um einen Band mit dem Titel Magistero Pontificio e Documenti della Santa Sede sulla pastorale del turismo (dt.: Päpstliches Lehramt und Dokumente des Heiligen Stuhls über die Tourismuspastoral; von 1952 bis 2008) vorzustellen – eine Sammlung von Texten, die Abteilung herausgegeben hat und die eine wichtiges Zeugnis der Bemühungen im Bereich des Tourismus ist, dort „immer die mütterliche Gegenwart der Kirche spüren zu lassen“ und die helfen, die zahlreichen Entwicklungen des Phänomens Tourismus zu begreifen.
Die Arbeiten der Versammlung wurden vom Erzbischof Antonio Maria Vegliò eröffnet, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates, der erklärt hat, dass man in diesen zwei Tagen vor allem die Geschichte der Tourismuspastorale betrachten will, unter Erinnerung der Vergangenheit und mit Blick in die Gegenwart und aufmerksam für die Zukunft. Nachdem er kurz die dichte Geschichte des Einsatzes des Heiligen Stuhls hinsichtlich der menschlichen Mobilität generell und des Tourismus im Speziellen dargelegt hatte, zeigte der Erzbischof die Aufgaben des Päpstlichen Rates im Bereich dieser Pastoral auf: im Hinblick auf den Tourismus generell, im Hinblick auf den Tourismus der christlichen Orte und im Hinblick auf den Tourismus der Gläubigen.
Daraufhin berichtete der Erzbischof Sekretär des Päpstlichen Rates, Msgr. Agostino Marchetto, über den harten Weg der Tourismuspastoral und die pastoralen Interessen auf diesem Gebiet. Wenn man in den 50er Jahren vor allem das Sonn- und Feiertagsgebot der Touristen und den moralisch negativen Einfluss des Tourismus auf die Gläubigen in den Blick genommen hatte, ergeben sich heute neue Sensibilitäten im Bereich die die Ökologie und den Klimawandel, die Ethik des Tourismus, den Kampf gegen die Armut, die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Minderjährigen betreffen oder den solidarischen, sozialen und verantwortlichen Tourismus.
Erneuert wurde auch der Einsatz, die christliche Dimension vieler Urlaubsorte und die „gewöhnliche“ pastorale Sorge um die Gläubigen im Urlaub zu nutzen. In Bezugnahme auf die im Band Magistero Pontificio e Documenti della Santa Sede sulla pastorale del turismo gesammelten Texte hat Erzbischof Marchetto einige gängige Ideen in Kontinuität mit der Kirche vorgestellt. Es sind der Tourismus als lebendige Erfahrung, die pastoral positive Einstellung gegenüber dieser polyedrischen und transversalen Realität, der Tourismus als Betätigungsfeld für die kirchliche Mission, die Tourismuspastoral als wesentlicher Bestandteil der kirchlichen Pastoral und die Bereitschaft der Kirche, ihren speziellen Beitrag zu den zivilen Einrichtungen in diesem Bereich zu leisten.
Die anderen Beiträge des ersten Tages fokalisieren die Realität und die Herausforderungen des heutigen Tourismus: die Beziehung zwischen Ethik und Tourismus und die Zusammenarbeit zwischen zivilen und kirchlichen Einrichtungen in diesem Bereicht. Der zweite Tag, 30. April, wird der Antwort der Kirche auf den aktuellen Tourismus gewidmet sein. (S.L.) (Fidesdienst 29/4/2009; Zeilen 53, Worte 628)


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