VATIKAN - Am 24. Mai nehmen Gläubige in aller Welt an der geistlichen Wallfahrt zum Marienheiligtum Sheshan teil, um für Gemeinschaft und Versöhnung zu betten: Kardinal Dias schreibt einen Brief an alle Bischöfe zum Tag des Gebets für die Kirche in China

Mittwoch, 29 April 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Papst Benedikt XVI. hatte in seinem Schreiben an die Katholiken in der Volksrepublik China vom 27. Mai 2007 den Wunsch zum Ausdruck gebracht, dass man jedes Jahr am 24. Mai, dem Fest Maria, Hilfe der Christen, die im Marienheiligtum von Sheshan bei Schanghai verehrt wird, den Weltgebetstag für die Kirche in China begeht.
Mit seinem Wunsch wendet sich der Heilige Vater mit der Einladung zum Tag des Gebets vor allem an die Katholiken in China: „Ich ermuntere euch“ so der Papst in seinem Schreiben, „ihn zur Erneuerung eurer Gemeinschaft des Glaubens an den Herrn Jesus Christus und der Treue zum Papst zu feiern. Dabei werdet ihr darum beten, daß die Einheit unter euch stets größer und sichtbarer werde“ (Nr.19).
„Am selben Tag“ so Papst Benedikt XVI. weiter, „werden die Katholiken auf der ganzen Welt – insbesondere jene chinesischer Herkunft – ihre brüderliche Solidarität und Sorge für euch bekunden, indem sie den Herrn der Geschichte um die Gabe der Beharrlichkeit im Zeugnis bitten, wohl wissend, daß eure vergangenen und gegenwärtigen Leiden für den heiligen Namen Jesu und eure furchtlose Treue zu Seinem Stellvertreter auf Erden belohnt werden, auch wenn es zuweilen scheinen mag, daß alles traurig scheitert“ (ebd.).
Die chinesischen Katholiken veranstalten, trotz der momentanen Schwierigkeiten, üblicherweise im ganzen Marienmonat Mai in ihren Wohnungen und Gemeinden Gebetstreffen. In Italien fand am 24. Mai 2008 auf Initiativen von Papst Benedikt XVI. ein feierlicher Gottesdienst in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore statt, an der über tausend Gläubige teilnahmen, die nicht nur für die chinesischen Katholiken, sondern für die ganze chinesische Bevölkerung beteten.
Mit Blick auf den bevorstehenden Gebetstag schreib Kardinal Ivan Dias, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, einen Brief an die Bischöfe in aller Welt, in dem er an den Gebetstag für die Kirche in China erinnert und die Bischöfe und Ordensgemeinschaften weltweit auffordert, an diesem Tag an die Kirche und die Menschen in China zu erinnern, insbesondere bei den Gottesdiensten.
Papst Johannes Paul II. hatte bereits am 21. August 1988 beim sonntäglichen Angelus-Gebet gesagt: „Unsers sonntägliche Pilgerreise geht heute in den Fernen Orient, genauer gesagt zum Heiligtum der Gottesmutter von Sheshan in China, das 1942 in den Rang einer Basilika erhoben wurde … Ich möchte mich der Wallfahrt der chinesischen Gläubigen im Geiste anschließen und mich ihrem Gebet empfehlen. Zusammen mit ihnen erweise ich der Gottesmutter von Sheshan meine Ehre und vertraue ihr meine Sorge um die ganze Kirche und insbesondere um die Kirche in China an.“
Auch Kardinal Dias bittet heute alle um eine gemeinsame geistliche Wallfahrt zum Marienheiligtum von Sheshan, wo die Gottesmutter mit dem Titel „Unsere liebe Frau von Sheshan“. Wo die sichtbare Wallfahrt nicht möglich ist, könne man die Marienverehrung auch in der eigenen Pfarrei oder in der eigenen Wohnung zum Ausdruck bringen.
Alle Katholiken in der Chinesischen Volksrepublik könnten durch das Gebet und die geistliche Wahlfahrt auch bei diesem Anlass ihre Treue zur Kirche bekräftigen und aktiv zum Wohl des eigenen Landes beitragen. Ihr Zeugnis wird allen zeigen, dass, wie Papst Benedikt XVI. immer wieder sagt, kein Widerspruch besteht zwischen einem frommen Gläubigen und einem guten Staatsbürger.
Der Papst selbst betet in Gemeinschaft mit den Gläubigen der Chinesischen Volksrepublik für Versöhnung und gegenseitige Annahme. Unter dem Schutz und durch die mütterliche Fürsprache unserer himmlischen Mutter, wünschen wir uns, dass wir alle auch bei dieser Gelegenheit die Gemeinschaft mit dem auferstandenen Christus erfahren, vereint mit der Weltkirche, unter der Leitung des Petrusnachfolgers. (Fidesdienst, 29/04/2009 – 50 Zeilen, 608 Worte)


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