AMERIKA/BOLIVIEN - Im Mittelpunkt der Vollversammlung der Bischofskonferenz stehen die Neustrukturierung der eigenen Strukturen, die Eröffnung der Kontinentalen Mission und die Lage des Landes

Freitag, 24 April 2009

Cochabamba (Fidesdienst) – Am 23. April wurde die 87. Vollversammlung der bolivianischen Bischöfe eröffnet. In seiner einführenden Ansprache erinnerte der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von Santa Cruz de la Sierra, Kardinal Julio Terrazas Sandoval, an die jüngsten Ereignisse, „die nicht nur das Leben unseres Landes sondern auch das unserer Kirche gekennzeichnet haben, Ereignisse mit Licht- und Schattenseiten, von denen wir einige, wie in den vergangenen Tagen, mit Entsetzen beobachten, die neue Herausforderungen für das Land und die Evangelisierungstätigkeit der Kirche mit sich bringen.“ Von diesen Ereignissen war der Kardinal auch persönlich betroffen, der abgesehen von gesundheitlichen Problemen selbst Gegenstand von Übergriffen wurde, bei denen zuletzt auch ein Anschlag auf seine Wohnung verübt wurde (vgl. Fidesdienst vom 16. April 2009). „Doch dabei“, so Kardinal Terrazas, „durfte ich durch die Gesten und Bekundungen der Solidarität von euch allen und von vielen Personen und Einrichtungen die tröstende Gegenwart des Herrn erfahren“.
Unter den Zielen der Bischöfe bei dieser Versammlung nannte er „die Anpassung der Strukturen der Bischofskonferenz, damit sie auf schlankere und koordinierte Weise den neuen Herausforderungen entspricht, mit denen uns die heutige Gesellschaft konfrontiert. Auf diese Weise werden unsere Dienste die apostolische Fürsorge der Kirche zum Ausdruck bringen, die gemeinschaftlich und im Zeichen der Mitverantwortung umgesetzt wird.“ Außerdem werde man sich mit den Einzelheiten der Eröffnung der Kontinentalen Mission befassen: „Unter dem Motto ‚Bolivien, höre zu, lerne und verkünde!’“, so der Kardinal weiter, „soll die Mission in alle Teile des Landes gelangen. Hier und heute Missionare sein bedeutet, dass wir unseren Glauben an den einen Herrn Jesus Christus bezeugen, überzeugt davon, dass niemand Gott aus unsrem Herzen reißen kann, aus unserem Leben und aus unserem Volk“. Die Bischöfe werden sich schließlich „mit der Lage des Landes befassen, in dem wir das Reich Gottes aufbauen sollen“.
„Es ist offensichtlich“, so der Kardinal weiter, „dass unsere Volk sich ein Leben in Frieden wünscht, der durch den Dialog und das gegenseitige Einverständnis zustande kommt“. Diesem Wunsch widersprechen jedoch nach Ansicht des Kardinals die jüngsten Ereignisse, die auch die öffentliche Meinung erschütterten. „Keiner in Bolivien wird zugeben, dass er die Korruption, die maßlose Verbreitung des Drogenhandels und den organisierten Terrorismus befürwortet“, betont der Vorsitzende der Bischofskonferenz in diesem Zusammenhang, der zu Umsicht, Objektivität und Transparenz aufrief, damit die Ereignisse aufgeklärt werden können und entsprechende Maßnahmen in Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen getroffen werden, „zum Wohl dieses Landes und damit Zweifel ausgeräumt werden, die nur weitere Spannungen und Spaltung mit sich bringen“. Abschließend vertraute der Kardinal der Jungfrau Maria, „der ersten Jüngerin und Missionarin Jesu, die Arbeit an, die wir in den kommenden Tagen leisten werden“.
Im Rahmen der 87. Vollversammlung wird in Cochabamba am 26. April im Beisein der Bischöfe des Landes die Permanente Mission in Bolivien eröffnet. (RG) (Fidesdienst, 24/04/2009 – 41 Zeilen, 475 Worte)


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