AFRIKA/MADAGASKAR - Die Übergangsregierung Madagaskars gibt dem ökonomischen Aufschwung Priorität, während die politische Situation konfus bleibt.

Montag, 20 April 2009

Antananarivo (Fidesdienst)- “Die politische Situation bleibt konfus, auch wenn die Hohe Autorität des Übergangs ihr Programm des Austauschs der leitenden Positionen weiterführt“ so zu Fidesdienst die Quellen von Radio Don Bosco, dem wichtigsten katholischen Radiosender Madagaskars.
Am 16. April hatte der scheidende Präsident Marc Ravalomanana in Tripoli (Libyen) seinen neuen Premierminister, Manandafy Rakotonirina, ernannt und beauftragt “eine für alle Mächte der Nation offenen Konsensregierung” zu bilden.
Ravalomanana erklärt, er wäre zur Unterzeichnung der Akte gezwungen worden, mit der er die Macht einem militärischen Direktorium überlies (das es dann der Hohen Autorität des Übergangs übertragen hat, der Andry Rajoelina vorstand) und fordert, weiterhin Staatsoberhaupt zu sein.
Trots der Unterstützung, die Ravalomanana von der internationalen Gemeinschaft und vor allem von der Afrikanischen Union und der SADC (Südafrikanische Entwicklungsgesellschaft) erhält, scheint die Hohe Autorität des Übergangs vorzuhaben, das Land zu regieren. „Nach Fertigstellung der Liste der Minister der neuen Regierung - so die Quellen von Fides - ernennt die Autorität jetzt die regionalen Präsidenten. Sie hat schon 8 von 22 ernannt und bis Ende der Woche sollten die Neuernennungen beendet sein.“
„Unter den neuen Ministern gibt es mehr „Techniker“ als Politiker. Das kommt wohl auch von der Notwendigkeit, die Probleme des Landes anzugehen. Vor allem die Ökonomie bereitet sorgen. Der von der Hohen Autorität ernannte Premierminister, Monja Roindefo, hat vierzig der wichtigsten Finanziers des Landes getroffen, um ein Programm zum Aufschwung der Wirtschaft und vor allem des Tourismus zu erstellen, der durch die Konfusion der letzten Monate schwer gelitten hat. Unter den angekündigten Maßnahmen sind die Abschaffung des Visums für Personen, die für ein Monat nach Madagaskar wollen und verschiedenen Steuervergünstigungen für die örtliche Tourismusbranche“ so die Quellen von Fides.
Auf politischer Eben scheint sich momentan keine Lösung im Konflikt zwischen Ravalomanan und dem Präsident der Hohen Autorität des Übergangs, Rajoelina, abzuzeichnen, der der hauptsächliche Gegner des Staatsoberhauptes im Exil war, während dieser das Land regierte.
Die Soldaten haben die Sender von Radio Mada beschlagnahmt, die Ravalomanan gehören. Am 17. April hat der Minister der Telekommunikationen den Leitern einen Brief gesandt, in dem erklärt wurde, dass „der Inhalt der von dieser Station übertragenen Sendungen den Ungehorsam der Bevölkerung fördert und das Vertrauen der Bevölkerung in die Institutionen der Republik wanken lässt.“
Die Anhänger Ravalomananas gehen weiterhin auf die Straßen und fordern die „Achtung der Legalität“, auch wenn die Quellen von Fides präzisieren, dass die „Demonstrationen sich vor allem in der Hauptstadt Antananarivo und in Anrsirabe, dem Lehen Ravalomananas konzentrieren, in dem der Großteil seiner Ökonomie geballt ist.“ (L.M.) (Fidesdienst 20/4/2009 Zeilen 44 Worte 429)


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