AFRIKA/TSCHAD - Krise in der westsudanesischen Region Darfur: UN-Flüchtlingshochkommissariat versorgt weiterhin über 100.000 sudanesische Flüchtlinge im Tschad. Hilfstransporte finden über Luftbrücken statt, doch so lange das Ende der Gewalt ist noch nicht abzusehen ist, sind diese nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Freitag, 2 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) hat eine neue Luftbrücke zur dringend notwendigen Versorgung von zehntausenden sudanesischen Flüchtligen im Sudan eingerichtet. Die Flüchtlinge kommen aus der westsudanesischen Region Darfur, wo Zivilisten von mit der Regierung verbündeten arabischen Milizen misshandelt werden.
In den vergangenen Tagen startete in Karachi (Pakistan) der erste Flug von insgesamt 22 Hilfsflügen in die tschadische Hauptstadt N’Djamena, die insgesamt 16.100 Zelte in das afrikanische Land bringen sollen. Die Flüge finden im Rahmen eines umfassenden Hilfsprogramms des UNHCR statt, das mit bisher 40 Flügen aus aller Welt bereits rund 1.7000 Tonnen Hilfsmittel angeliefert hatte. Das UNHCR und dessen Partnerorganisationen haben bereits mit der Verteilung von Lebensmittelhilfen unter rund 30.000 Flüchtlingen begonnen, die sich im nördlichsten Teil des von der Krise betroffenen Grenzgebiets zwischen Bahai und Kariari aufhalten.
In Bahai und Kariari werden unter anderem Reis, Öl und Gemüse für jeweils zwei Wochen verteilt, die vom Welternährungsprogramm (WFP) zur Verfügung gestellt werden. An der Verteilung sind auch unbewaffnete Polizeibeamte beteiligt, die die Sicherheit gewährleisten sollen.
Das UNHCR will innerhalb von 10 Tagen mit der Übersiedlung der Flüchtlinge aus der Gegend um Bahai nach Oure Cassoni bei Kariari beginnen. Die Partnerorganisation International Rescue Committte hat bereits mit den Vorbereitungsarbeiten im Aufnahmelager begonnen, während das tschadische Hilfswerk „Project Evangelique“ die Grabungen für drei vorgesehene Brunnen übernimmt. Rund 660 Zelte wurden bereits in Oure Cassoni angeliefert. Derzeit halten sich rund 113.000 sudanesische Flüchtlinge in acht Aufnahmelagern im Osten des Tschad auf.
Am 1. Juli hat der UN-Generalsekretär die westsudanesische Region Darfur besucht. Er will Druck auf die sudanesische Regierung ausüben, damit Gewalt und Plünderungen arabischer Milizen in der Region beendet werden. (LM) (Fidesdienst, 2/7/2004 - 30 Zeilen, 313 Worte)


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