AFRIKA/MADAGASKAR - Madagaskar bewertet, ob es nach dem gestrigen Suspendierung weiterhin Mitglied der Südafrikanischen Entwicklungsgesellschaft bleiben soll

Dienstag, 31 März 2009

Antananarivo (Fidesdienst) – Die Suspendierung Madagaskars von der Südafrikanischen Entwicklungsgesellschaft (SADC) scheint keine besonderen Reaktionen von Seiten der neuen Mächte der Insel hervorgerufen zu haben. “Andry Rajoelina, Präsident der Übergangsautorität hat erklärt, dass die Mitgliedschaft Madagaskars in der SADC vor allem einen lokalen ökonomischen Betrieb interessiert und ließ verstehen, dass es sich dabei um die TICO-Gruppe des scheidenden Präsidenten Marc Ravalomanana handle und dass die Suspendierung des Landes von der Organisation keine besonderen Konsequenzen für die nationale Ökonomie haben werde. Rajoelina fügt an, dass er vorhat, mit anderen nationalen ökonomischen Betrieben über die Mitgliedschaft bei der SADC zu diskutieren“ so zu Fides eine Quelle von Radio Don Bosco in Antananarivo.
„Der außerordentliche Gipfel der Staatsoberhäupter der SADC suspendiert Madagaskar von allen Institutionen und Organen der Gesellschaft, bis dieses Land wieder zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehrt“ sagte der Sekretär von SADC, Tomaz Salomao, und sprach den Winsch aus, der gewählte Präsident Marc Ravalomanana solle wieder an die Macht zurückkehren. Einige Stunden hatten die Leiter der SADC, die sich in Mbabane zu einem außerordentlichen Gipfel getroffen hatten, die Machtübernahme Rajoelinas als „unakzeptabel“ definiert (siehe Fides 30/3/2009).
Die Ökonomie ist eine der grundlegenden Thematiken, um die Krise Madagaskars zu verstehen. Die Opposition, die das Land regiert, focht die Konzessionen an, die einige ausländische Multinationalen während der Präsidentschaft Ravalomananas erhielten. Rajoelina kündigte eine Revision der von der vergangenen Regierung mit den verschiedenen ausländischen Gesellschaften abgeschlossenen Verträge an. Unter ihnen sind Verträge zum Abbau von Ilmenit (das in der Plastikindustrie und bei Lacken verwendet wird), Nickel, Kobalt und Kohle.
Auf politischer Ebene scheint es, als habe der von den Gegnern des neuen Regimes ausgerufene Streik keinen großen Anhang gefunden. „Der Großteil der staatlichen Angestellten ist zur Arbeit gegangen, die Ministerien und die anderen öffentlichen Büros blieben geöffnet, während auch der größte Teil der Schüler zur Schule ging“ so die Quellen von Fides. „Die Gegner von Rajolina versammeln sich weiterhin auf dem Platz der Demokratie, der vor einiger Zeit von Rajoelina eingeweiht wurde, als er Bürgermeister von Antananarivo war, aber es gibt keine schweren Unfälle, wie die der vergangenen Tage, als die Polizei auf die Demonstranten geschossen hatte und dabei circa dreißig von ihnen verletzte.“ Heute, am 31. März, wird Rajoelina die Namen der weiteren Mitglieder der Übergangsautorität bekannt geben.
Am 27. März hatten die katholischen Bischöfe eine Erklärung veröffentlicht, in der sie mitteilen, die Vermittlertätigkeit zu beenden, die Msgr. Odon Marie Arsène Razanakolona, Erzbischof von Antananarivo anvertraut worden war und schlagen eine Reflexion zu den Thematiken vor, mit denen die Übergangsautorität zu tun haben wird. Die Bischöfe heben vor allem die Notwendigkeit einer Revision der Konstitution hervor, besonders was die Attribute und die Befugnisse des Präsident angeht; weiterhin die der Aufnahme eines neuen Wahlgesetzes und raten Rajoelina davon ab, für die kommenden Präsidentschaftswahlen zu kandidieren. (L.M.) (Fidesdienst 31/3/2009 Zeilen 41 Worte 474)


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