AMERIKA/ARGENTINIEN - Erzbischof von La Plata beklagt die Kirchenaustritts-Kampagne im Land, die auf eine Entwurzelung des zur Kultur der Bürger gehörende Glaubens abzielt

Dienstag, 31 März 2009

La Plata (Fidesdienst) – Erzbischof Hector Aguer von La Plata (Argentinien) äußerte sich besorgt im Hinblick auf die von den elektronischen Medien verbreiteten Anti-Glaubens-Kampagne in Argentinien. Die Kampagne, so der Erzbischof „fordert alle die sich als ehemalige Katholiken betrachten, oder auf den katholischen Glauben verzichten wollen, bei den jeweiligen Diözesen eine Austritts-Erklärung einzureichen, mit der ihr Name aus den Taufregistern gestrichen werden soll“.
In diesem Zusammenhang erinnert der Bischof daran, dass die Taufe und die Taufregister im Grunde unlöschbar sind, man könne höchstens „am Rande des Taufregisters, wie dies bei Ehen und Firmungen geschieht, vermerken, dass die Person formell aus der katholischen Kirche ausgetreten ist“.
Doch was wirklich wichtig ist, sei der Gedanke, der sich hinter der Kampagne verbirgt, die „klar aus den Vorschlägen hervorgeht, die gemacht werden“. Die Aufforderung komme von Gruppen, die erklären, dass sie „gegen die Position der Vorherrschaft über unseren eigenen Körper kämpfen, über unsere Gedanken und über unser tägliches Bemühen um Befreiung. Wir werden der Mach der Kirche die Mach des ’nicht in meinem Namen’ entgegensetzen“. In Wirklichkeit sei vor allem das Motiv störend, was diese Gruppen bekämpfen wollen, „die öffentliche und kulturelle Präsenz der Kirche. Was diese Bewegungen vor allem stört ist die Tatsache, dass der Glaube immer noch im argentinischen Volk verwurzelt ist… und das der Glaube zur Kultur des Landes gehört, wes halbe das Ziel vor allem die Entwurzelung des zur Kultur der Bürger gehörenden Glaubens ist“.
Angesichtes dieser Lage betont der Bischof, dass eine solche Kampagne für die Katholiken ein besonderer Ansporn sein sollten „zu Belebung unsers Glaubens nicht nur als individuelle und innere Angelegenheit, sondern auch mit einer Projektion auf das konkrete Leben und dessen verschiedene Ausdrucksformen.“ Man müsse vor allem das Bewusstsein wieder erlangen, „dass wir durch die Taufe Zeugen Christi sind und unseren Glauben auch im Alltag zum Ausdruck bringen müssen“.
Die Kirchenaustritts-Kampagne wurde am 7. März unter dem Motto „Nicht in meinem Namen!“ auf de Weg gebracht. Zu diesem Zweck wurde eine Website eingerichtet, auf der Austrittserklärungen als Download zur Verfügung gestellt werden. Hauptgrund ist nach Aussage der Organisatoren, die Tatsache, dass die Kirche „Abtreibungen und Homosexualität verurteilt, die Versuche des Staates im Bereich einer Reform des Sexualkundeunterrichts boykottiert und die Benutzung und Verteilung von Verhütungsmitteln, die Euthanasie und die Scheidung ablehnt“. Man fordert deshalb ein Nichteingreifen der Kirche in zivile Angelegenheiten. (RG) (Fidesdienst, 31/03/2009 – 34 Zeilen, 405 Worte)


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