AFRIKA/MADAGASKAR - Die Spannung in Madagaskar bleibt weiter hoch, während die Entwicklungsgemeinschaft Australafrikas die Veränderungen des Regimes als „unakzeptabel “definiert.

Montag, 30 März 2009

Antananarivo (Fidesdienst ) – Die Spannung bleibt weiterhin hoch in Madagaskar, wo am heutigen 30. März die Proteststreiks beginnen, die die so genannte „Bewegung für die Legalität“ ausgerufen hat, welche die Abdankung des Präsidenten ad interim Rajoelina fordert, dem von einem Militärausschuss die Macht übergeben wurde, den der scheidende Präsident Marc Ravalomanana nominiert hatte.
„Die Spannung ist durch die Konfusion noch gesteigert, in der die sich die Vorfälle am Samstag, den 28. März zugetragen haben, als die Polizei auf eine Demonstration der Opposition geschossen hatte, die auf den Platz 13. Mai in Antananaviro wollte. In einem ersten Moment wurde die Notiz verbreitet, dass es einige Opfer gäbe, aber im folgenden wurde berichtigt, dass ungefähr 30 Personen verletzt wurden, 70% davon leicht“ so zu Fidesdienst die Quellen von Radio Don Bosco, dem wichtigsten katholischen Sender in Madagaskar.
In den letzten 15 Tagen hat sich eine paradoxe Situation gebildet – so die Quellen. Während vorher die Anhänger Rajoelinas auf die Straße gingen und Streiks ausriefen, sind es nun die Gegner Rajoelinas, die die gleichen Methoden anwenden, um seinen Rücktritt zu fordern.“
Der Ex-Präsident Ravalomanana appelliert weiterhin an seine Anhänger, um sie dazu zu bewegen, den Protest fortzuführen. „Habt keine Angst, ich werde bald wieder kommen. Stärkt die Bewegung, bis die ganze Welt sie hört, denn die Malgaschen tun alles, um die Legalität wieder herzustellen“ so der Ex-Präsident in einer Botschaft vom Sonntag, den 29. März.
„Die Bewegung der Opposition ist jedoch gespalten; neben den Anhängern Ravalomananas gibt es auch jene, die zwar die Absetzung Rajoelinas fordern, aber gleichzeitig gegen die Rückkehr von Ravalomanana sind. Ohne daran zu denken, dass unter den Protestierenden Provokateure jeder Art sind, bereit dazu, eine friedliche Manifestation in eine gewaltsame Auseinandersetzung zu verwandeln“ so die Quellen von Fides. „Wir werden sehen, ob der Aufruf zum Generalstreik der Bewegung der Opposition vom Großteil der Bevölkerung aufgenommen wird.“
Ravalomanana hat die Unterstützung des Gipfels der Staatsoberhäupter der Entwicklungsgemeinschaft Australafrikas (SADC), der heute in Mbabane, in Swaziland begonnen hat und den Regimewechsel in Madagaskar als „unakzeptabel“ beurteilt hat. „Die konstitutionswidrige Machtergreifung von Seiten eines Regimes de facto in Madagaskar verletzt die grundlegenden Prinzipien, die Protokolle und Traktate und ist unakzeptabel“ so eine Mitteilung, die von Mswati III, König von Swaziland verlesen wurde.
Am Gipfel nahm keine Delegation aus Madagaskar teil. (L.M.) (Fidesdienst 30/3/2009 Zeilen 34 Worte 396)


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