AFRIKA/RUANDA - Italienische Bewegung für die Bekämpfung des Hungers in der Welt plant 20 Kilometer lange Stromleitung im von 40.000 Menschen bewohnten Distrikt Muhura

Donnerstag, 1 Juli 2004

Rom (Fidesdienst) - Die italienische Bewegung für die Bekämpfung des Hungers in der Welt (MLFM) mit Sitz in Lodi gab in Zusammenarbeit mit dem als Missionar in Ruanda tätigen Pater Mario Falconi den Beginn eines Projekts für die Stromversorgung im nordruandischen Verwaltungsdistrikt Muhura bekannt. Im Distrikt Muhura leben insgesamt rund 40.000 Menschen. Es soll eine 30 Kilowatt-Stromleitung entstehen die vom Wasserkraftwerk in Ruzizi aus das 20 Kilometer entfernte Muhura und die Hauptstadt der Präfektur Mutara versorgen soll.
Der Distrikt Muhura ist von den Hauptverbindungswegen des Landes ausgeschlossen. Bereits vor dem Krieg zwischen Hutu und Tutsi waren drei Stromleitungen geplant, die aus drei verschiedenen Richtungen in die Region kommen sollten, doch die Projekte wurden nie umgesetzt und der Kriegsbeginn war dieser Initiativen gewiss nicht förderlich. In der Nachkriegszeit versuchte der Staat bei den Gemeinden die Stärkung der Infrastrukturen zu fördern: es sollten Straßen, Wasser-, Strom- und Telefonleitungen entstehen. Doch die Kassen der Gemeinden sind leer und die notwendigen Finanzmittel sollen aus Gehaltskürzungen der Beamten und der Besteuerung von Handelsgeschäften oder Viehbesitz gewonnen werden.
Deshalb will der MLFM nun die rund 20.000 Meter lange Stromleitung bauen. Rund 100 Strommasten sollen die drei Leitungskabel über eine Hügellandschaft führen. Die Stromleitung versorgt auch drei Dörfer an der Strecke, wo bisher für den Privatverbrauch in der Landwirtschaft und für kleine Handels- und Handwerksbetriebe Strom mit Dieselmotoren erzeugt wurde.
In dem größten Dorf des Verwaltungsbezirks Muhura gibt es zwei Schulen, deren rund 600 Schüler bisher nur bei Tageslicht lernen konnten. Vor kurzem stellte die Pfarrei einen Dieselgenerator zur Verfügung. In der Nähe der Pfarrei betreiben Ordensschwestern ein kleines Feldlazarett mit einer Entbindungsstation sowie einer pädiatrischen und einer augenärztlichen Abteilung und ein Zentrum für Bekämpfung von Unterernährung bei Kindern, das ebenfalls mit einem Generator versorgt wird. Schon bald sollen in der Region die beiden ersten Industriebetriebe entstehen: Eine Kaffeeröstanlage für Exportkaffee und ein Getreideverarbeitungsbetrieb, der Muhura zum wichtigsten Getreidehersteller der Präfektur Byumba machen soll. (AP) (Fidesdienst 1/7/2004 - 31 Zeilen, 339 Worte)


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