AMERIKA/ARGENTINIEN - Bischöfe rufen zum Dialog auf und wollen die Verbreitung eines Klimas der Gewalt verhindern

Donnerstag, 26 März 2009

Buenos Aires (Fidesdienst) – Die Argentinischen Bischöfe riefen am Ende der Sitzung des Ständigen Rates am 24. und 25. März zum Dialog auf und wollen damit verhindern, dass sich im Land ein Klima der Gewalt verbreitet. Bei der Sitzung, an der rund 20 Bischöfe teilnahmen, standen neben zahlreichen kirchlichen Themen auch die derzeitige Wirtschaftslage, die Wahlen, die Arbeitslosigkeit im Agrarsektor und die Welle der Unsicherheit auf der Tagesordnung.
In einem Schlussdokument mit dem Titel, die „soziale Freundschaft stärken“ appellieren die Bischöfe an alle Bürger des Landes mit der Bitte um freundschaftliche Beziehungen und um die Stärkung der staatlichen Institutionen, denn „wenn Einzelinteressen Vorrang haben vor dem Gemeinwohl oder wenn Vorherrschaft wichtiger ist als Dialog und Gerechtigkeit, dann geht die Würde der Menschen verloren und es entsteht unvermeidlich Armut in ihren verschiedenen Ausdrucksformen.
„In jeder Demokratie gibt es Konflikte“, so die Bischöfe weiter, und es komme dabei leicht zu Auseinandersetzungen, „doch weise und angemessen ist es, diesen durch den Dialog und das Bemühen um Übereinstimmung vorzubeugen.“ Dabei betonen die Unterzeichner, dass in einem schwierigen Moment „nur der Dialog zum Erreichen neuer Vereinbarungen führen kann, die es ermöglichen die Zukunft des Landes und ein Land mit Zukunft zu planen.“
„Eine mögliche wachsende Armut in den kommenden Monaten ist die größte soziale Herausforderung, die uns erwartet und die wir angehen müssen“, so die Bischöfe, „und zwar durch eine solidarische Verwaltung im öffentlichen und Privaten bereich. Argentinien wird durch die Anstrengung, die Einheit und die Solidarität aller Argentinier wachsen.“
Im Land herrscht seit einiger Zeit an angespanntes Klima im Zusammenhang mit den bestehenden Konflikten im Agrarsektor und bei der Vorbereitung der Wahlkampagne. Hinzukommt eine Welle der Unsicherheit, von in den wichtigsten Städten des Landes. Am vergangenen Samstag riefen die Produzenten zu einem erneuten Handelsstreik auf, der bereits der siebte seit Ausbruch des Konflikts im März 2008 und der zweite im Jahr 2009 ist. Die Streikteilnehmer blockierten Dutzende von Hauptverbindungsstraßen im ganzen Land ganz oder teilweise. Zu den Diskrepanzen zwischen der Kirche und der Regierung kam es unter anderem auch infolge der Vorverschiebung der Wahlen von Oktober auf Juni. Der Vorschlag, der von der Abgeordnetenkammer befürwortet, von der Opposition jedoch abgelehnt wird, liegt am kommenden Donnerstag dem Senat zur Abstimmung vor.
Im Verlauf ihrer Sitzung befassten sich die Bischöfe auch mit dem Dokument von Aparecida und der Umsetzung der Kontinentalen Mission in den Diözesen. Die Bischöfe erörterten auch die verschiedenen Eindrücke zum jüngsten Ad-limina-Besuch, den einer ersten Gruppe unter Leitung von Kardinal Bergoglio vom 7. bis 14. März im Vatikan machte. Schließlich wurden die Sekretäre der bischöflichen Kommission und die mitarbeitenden Experten ernannt. Abschließend legten die verschiedenen Kommissionen ihre Berichte vor. (RG) (Fidesdienst, 26/03/2009 – 41 Zeilen, 450 Worte)


Teilen: