AFRIKA/SUDAN - Präsident Bashir wehrt sich gegen den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichts, während die humanitäre Situation in Darfur weiterhin allarmierend ist

Donnerstag, 26 März 2009

Khartum (Fidesdienst) – Der Sudan steht im Mittelpunkt komplexer diplomatischer Manöver, während humanitäre Hilfswerke der Vereinten Nationen auf die allarmierende humanitärer Lage in Darfur, im Westen des Landes hinweisen, wo 13 ausländische Nichtregierungsorganisationen im Gegenzug gegen den Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofs gegen Präsident Omar al Bashir ausgewiesen wurden (vgl. Fidesdienst vom 05/03/20009).
Der sudanesische Staatschef wehrt sich damit gegen diese Maßnahme und besucht in diesem Zusammenhang auf verschiedene afrikanische Länder. Theoretisch riskiert er die Festnahme jedes Mal, wenn er sein Land verlässt, doch die meisten arabischen und afrikanischen Länder lehnen den Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten ebenfalls ab.
Der Besuch Bashirs in Eritrea am 23. März und in Ägypten am 25. März sowie in Libyen am 26. März und vielleicht in Äthiopien sind also ein Versuch die Isolierung des sudanesischen Regimes zu durchbrechen und eine Test dafür inwieweit man sich auf die Solidaritätsversprechen der afrikanischen Staaten verlassen kann.
Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass durch zwei der besuchten Länder, Ägypten und Äthiopien, der Nil fließt, dessen Kontrolle zu den wichtigsten Themen in der ganzen Region gehört. Unterdessen rief Ägypten die afrikanischen und arabischen Hilfsorganisationen auf, die westlichen Hilfswerke abzulösen, die aus Darfur ausgewiesen wurden.
Wie die Hilfswerke der Vereinten Nationen Anfang Mai mitteilten gäbe es für über eine Million Menschen keine Lebensmittelversorgung und medizinische Betreuung, sollten sich nicht andere Hilfswerke um die Menschen in Darfur kümmern.
Unterdessen gab der US-amerikanische Fernsehsender CBS im Zusammenhang mit den eigenen Medienberichten zu den Besuchen des sudanesischen Staatschefs in verschiedenen Ländern (Ende März wird er auch in Katar zum Gipfel der Arabischen Liga erwartet) bekannt, dass Anfang Januar im Sudan ein Konvoi abgefangen wurde, der für die Hamas im Gazastreifen bestimmte geschmuggelte Waffen transportierte. Nach Angaben des Fernsehsenders sollte der Konvoi aus dem Sudan über Ägypten auf die Sinaihalbinsel gelangen, von wo aus die Waffen über die von den einheimischen Schmugglern benutzten Tunnel in den Gazastreifen gelangen sollten.
Zunächst wurde berichtet, es habe sich bei den Flugzeugen, die den Konvoi abgefangen haben um Maschinen der amerikanischen Luftwaffe gehandelt. Später hieß es, es seinen israelische Flugzeuge gewesen. Beide Regierungen äußerten sich bisher nicht zu dem Vorfall. Der sudanesische Minister für Transportwege, Mabrouk Mubarak Saleem gab unterdessen bekannt, bei dem Angriff auf einen Konvoi mit 17 Lkws seien 39 Personen sudanesischer, äthiopischer und eritreischer Nationalität ums Leben gekommen. (LM) (Fidesdienst, 26/03/2009 – 35 Zeilen, 389 Worte)


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