AFRIKA/KENIA - Zum Lebensmittelvergiftungsskandal im Zusammenhang mit kontaminiertem Mais liegt dem Fidesdienst ein Dokument der Diözese Machakos vor

Donnerstag, 1 Juli 2004

Nairobi (Fidesdienst) - Anfang Juni dieses Jahres berichteten internationale Agenturen über schwere Lebensmittevergiftungen in der Region Machakos im Südosten von Kenia. Von 65 Personen die in Krankenhäuser eingeliefert wurden starben 35. Die Lebensmittelvergiftung war durch einen verschimmelten Mais ausgelöst worden, in dem sich so genannte Aflatoxine gebildet hatten, ein gefährliches Schimmelpilzgift, das hauptsächlich in Getreide vorkommt, wenn dieses nicht vorschriftsmäßig gelagert wird.
Dem Fidesdienst liegt ein Dokument aus der Diözese Machakos vor, das die wichtigsten Daten zu dieser Tragödie enthält. Die ersten Vorkommnisse hatten sich bereits im April dieses Jahres ereignet, doch erst zwei Monate später wurde in der Presse davon berichtet.
Ein weiterer besorgniserregender Faktor ist die Tatsache, dass es sich bei den Opfern größtenteils um Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren handelt. Aflatoxine sind besonders gefährlich für Kinder.
Die Kirche in Machakos versuchte umgehend einer humanitären Katastrophe entgegenzuwirken und lancierte einen Appell mit der Bitte um die Versorgung mit nicht kontaminierten Lebensmitteln. Gleichzeitig wurde eine Aufklärungskampagne zu den Risiken durch verschimmelten Mais durchgeführt und medizinische Versorgung bereitgestellt.
Dieses im Vergleich zu den andern Tragödien im sich ständig in Schwierigkeiten befindlichen Afrika „geringe“ Vorkommnis führt zu zwei Betrachtungen. Erstens entstehen Lebensmittelprobleme in armen Ländern auch infolge von Unkenntnis unter Landwirten und Händlern, die Lebensmittel verkaufen und lagern. Zweitens, und dies ist um einiges beunruhigender: Aflatoxine werden als biologische Waffen klassifiziert. Dieser Vorfall zeigt, wie leicht solche Substanzen auch von Personen hergestellt werden können, die keine Experten, aber potentielle Terroristen sind. Dies sollte dazu führen, dass man versucht zu verhindern, dass Wissen und Fähigkeiten in diesem Bereich nicht zu falschen Zwecken entwickelt wird. (LM) (Fidesdienst, 1/7/2004 - 30 Zeilen, 286 Worte)


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