EUROPA/SCHWEIZ - Über sieben Millionen leichte Waffen befinden sich im Irak im Umlauf. Export in benachbarte Länder befürchtet.

Mittwoch, 30 Juni 2004

Rom (Fidesdienst) - Als Überreste aus einer gefährlichen Vergangenheit tauchen die Waffen beendeter Kriege oder der Zusammenbruch der Streitkräfte in geschwächten Staaten oft überraschend wieder auf. Dies stellen die Autoren des am 30. Juni in Genf veröffentlichten Berichts „Small Arms Survey 2004“ fest. Der Bericht wurde im Auftrag des Graduate Institute of Internationals Studies erstellt, das sich als akademisches Institut vor allem mit internationalen Beziehungen befasst.
Besonders besorgniserregend ist die Situation auch im Irak, wo nach dem Sturz des Saddam-Regimes zahlreiche Waffenlager geplündert wurden. Gegenwärtig sind im Irak nach Schätzungen rund sechs bis sieben Millionen Kleinwaffen und leichte Waffen im Umlauf. Es wird befürchtet, dass diese Waffen von Kreisen des illegalen Waffenhandels in benachbarte Länder exportiert werden können. Wäre dies der Fall, würde es die Gefahr eine Destabilisierung des gesamten Nahen Ostens mit sich bringen.
Ein ähnliches Phänomen war in Albanien 1997 zu beobachte, wo nach den Angriffen von Zivilisten auf Kasernen und Waffenlager Millionen von Kleinwaffen in Kreise der illegalen Waffengeschäfte gelangten. Viele dieser Waffen gelangten auf diese Weise in den Kosovo und dort in die Hände albanischer Unabhängigkeitskämpfer.
Wie aus dem Bericht herovrgeht werden jährlich 200.000 Menschen mit Schusswaffen getötet. Die meisten Opfer werden in Lateinamerika gezählt und dort insbesondere in Kolumbien (50 Morde auf 100.000 Einwohner). In Afrika ist vor allem die Hohe Mordrate in Südafrika besorgniserregend (30 Opfer auf 100.000 Einwohner).
Ende Juli wird der Fidesdienst ein Dossier zur Verbreitung von Kleinwaffen und leichten Waffen in den Missionsländern veröffentlichen. (LM) (Fidesdienst, 30/6/2004 - 25 Zeilen, 258 Worte)


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