ASIEN/HEILIGES LAND - Caritas gewährleistet im Gazastreifen medizinische Hilfe und posttraumatische psychologische Begleitung

Dienstag, 24 März 2009

Jerusalem (Fidesdienst) – Der jüngste Konflikt im Gazastreifen hat unauslöschliche und schmerzliche Wunden unter der Zivilbevölkerung hinterlassen. Besonders betroffen sind Kinder. Dies teilen die Mitarbeiter von Caritas Jerusalem mit, die mit Genehmigung der zuständigen israelischen Behörden ein humanitäres Hilfsprogramm auf den Weg brachten. Im Gazastreifen sind gegenwärtig 5 Ärzte-Teams der Caritas tätig, die an fünf verschiedenen Orden medizinische Hilfe leisten. Vor allem unter den Kindern findet insbesondere auch eine posttraumatische Begleitung statt.
Wie aus einem Bericht der Caritas zur Lage im Gazastreifen hervorgeht, ist vor allem der Bedarf nach medizinischer Versorgung noch groß, da 40% der Krankenhäuser und Kliniken durch Bomben beschädigt wurden und viele Verletzte und Kranke nicht ausreichend versorgt werden können.
Außerdem betonen die Caritasmitarbeiter, dass die Bevölkerung seit Jahren infolge der schwierigen Lebensbedingungen, Arbeitslosigkeit, Armut und Ohnmachtsempfinden unter besonders großem psychologischem Stress leidet. So dass der jüngste Konflikt bei den Menschen – insbesondere bei Kindern und älteren Menschen – zu weiteren psychologischen Krankheiten führte, wie Depression, Angstzustände, Traumata. In nicht wenigen Fällen wurden auch Familien zerstört und die häusliche Gewalt nimmt zu. Die schädlichen Auswirkungen des Konflikts, so der Caritas bericht, seien nicht nur auf wirtschaftlicher, sondern auch auf psychologischer und sozialer Ebene zu spüren.
Viele Traumapatienten – so die Caritas-Mitarbeiter – seien Kinder, die unter Ernährungsstörungen, Schlaflosigkeit, chronischer Angst und Orientierungslosigkeit leiden und eine angemessene psychologische Begleitung brauchen, damit sie ihr Selbstvertrauen wieder erlangen und das Vertrauen in die sie umgebende Welt. Deshalb plant Caritas vor allem den Ausbau der psychologischen Begleitung.
Die Lebensbedingungen von tausenden Familien, die immer noch keine Wohnung haben, sondern weiterhin in Zelten leben müssen, tragen zur Zuspitzung der Lage bei: gegenwärtig gibt es im Gazastreifen rund 16.000 Binnenflüchtlinge, die in 10 Aufnahmelagern untergebracht sind.
Aus diesem Grund lanciert Caritas einen Spendenaufruf für humanitäre Hilfsprogramme, „die in dieser Phase von ausschlaggebender Bedeutung sind“ und forderte Pläne zur Unterstützung des Wiederaufbaus und der Entwicklungshilfe im Gazastreifen. (PA) (Fidesdienst, 24/03/2009 – 32 Zeilen, 326 Worte)


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