AFRIKA/MADAGASCAR - “Die Situation ist ruhig; morgen werden wir sehen, wie viele Botschafter an der Zeremonie der Präsentation des Präsidenten ad interim teilnehmen werden“ so die Quellen von Fides

Freitag, 20 März 2009

Antananarivo (Fidesdienst )- “Die Normalität ist zurückgekehrt. Die Situation ist ruhig und es gibt keine Demonstrationen, weder für noch gegen die neue Regierung“ so zu Fidesdienst eine Quelle von Radio Don Bosco, dem wichtigsten katholischen Radio Madagaskars, wo die politische Krise, die das Land für circa 3 Monate blockiert hat, durch die Abdankung des Präsidenten Marc Ravalomanana ein Ende gefunden hat.
Dieser hatte am 17 März seinen Rücktritt angekündigt, mit einer Anordnung, die die gesamte Macht einem militärischen Direktorium übertrug unter der Führung des Vizeadmirals Ramaroson Raharison Hyppolite. Dem Direktorium wurde der Auftrag übergebe, die so genannte „nationale Versammlung“ zu organisieren, Tische genereller Auseinandersetzung, die für alle Mächte des Landes offen waren, die Konstitution und das Wahlgesetz zu ändern und die Wahlen innerhalb von 24 Monaten zu organisieren.
Kurz nach der Ankündigung haben die Militärs die zum Direktorium berufenen Generäle festgehalten. Und wenige Stunden später verkündete der Vizeadmiral Ramaroson Raharison Hyppolite in einer öffentlichen Mitteilung, alle Macht an Andry Rajoelina übergeben zu haben, dem hauptsächlichen Gegner von Ravalomanana. Die formelle Machtübergabe wurde von Norbert Lala Ratsirahonana vollzogen, dem Ex-Präsidenten der Republik, Ex- Premierminister und Mitglied des
Obersten Verfassungsgerichts.
Die Afrikanische Union und die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC), Organismen in denen Madagaskar Mitglied ist, haben die Machtübergabe kritisiert und erklärt, dass es in Madagaskar einen Putsch gegeben hätte. Das Land wurde von der Teilnahme an diesen beiden Organisationen ausgeschlossen. „Vom inneren Gesichtspunkt aus, ist es schwer, von Putsch zu reden, da die Machtübergabe von Ravalomanana zum militärischen Direktorium und von diesem zu Rajoelina vom Verfassungsgericht ratifiziert wurde“ so die Quellen von Fides. „Der Eindruck ist, dass es sich um ein Problem handelt, das über Madagaskar hinausgeht, denn verschiedene afrikanische Leader fürchten, auf die gleiche Weise gestürzt zu werden. Aber warten wir das Verhalten der internationalen Gemeinschaft ab, wenn morgen die Zeremonie der Präsentation des Präsidenten ad interim im Stadion der Hauptstadt, Antananarivo stattfinden wird. Wir werden sehen, ob Repräsentanten des diplomatischen Corps anwesend sein werden, und wenn auch welchen Ländern.“
„Ein Hinweis zur internationalen Aufstellung der neuen Mächte der Insel kann von zwei Tatsachen herrühren. Die erste: Rajoelina hat den neuen französischen Botschafter getroffen, der nach langer Abwesenheit soeben in Madagaskar eingetroffen ist. Die zweite: die starke Verringerung der Staff der Botschaft der Vereinigten Staaten, die den Großteil ihres Personals aus Sicherheitsgründen abgezogen hat. Die Malgaschen fragen sich, warum die Situation jetzt scheinbar wieder ruhig ist“ so die Quellen von Fides.
„Die Afrikanische Union fordert, dass die Wahlen innerhalb von 6 Monaten abgehalten und nicht innerhalb von 24, wie Rajoelina erklärt, aber das scheint unmöglich, das der ganze Verwaltungsapparat nach sechs Monaten Krise erst wieder errichtet werden muss. Im Hintergrund sind auch die Verträge mit der alten Verwaltung und verschiedene ausländische Multinationalen. Die neuen Machthaber haben versprochen, die Verträge durchzusehen, aber gleichzeitig wollten sie den ausländischen Investoren versichern, weiterhin im Land zu wirken. Unseren Informationen gemäß wissen wir, dass die Tätigkeit in den Bergwerken trotz der Krise fortgeführt wurde. Der einzige Betroffene war der Tourismus, und das in der Nebensaison“ enden unsere Quellen. (L.M.) (Fidesdienst 20/3/2009 Zeilen 46 Worte 529)


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