VATIKAN - Papst Benedikt XVI. in Kamerun (2) - Treffen mit den Bischöfen: „In diesem Jahr, das dem heiligen Paulus gewidmet ist, ist es besonders angemessen, uns daran zu erinnern, wie dringend das Verkünden des Evangeliums an alle ist. Dieser Auftrag, den die Kirche von Christus empfangen hat, bleibt eine Priorität“

Freitag, 20 März 2009

Yaoundé (Fidesdienst) – In der Christ-König-Kirche im Stadtviertel Tsinga in Yaoundé traf Papst Benedikt die Bischöfe von Kamerun. Nachdem er an die Gründe seines Besuchs erinnerte – er möchte „den Völkern des geliebten afrikanischen Kontinents begegnen“ und das Instrumentum laboris zur Zweiten Afrikasynode überreichen – fuhr Papst Benedikt XVI. fort: „„In diesem Jahr, das dem heiligen Paulus gewidmet ist, ist es besonders angemessen, uns daran zu erinnern, wie dringend das Verkünden des Evangeliums an alle ist. Dieser Auftrag, den die Kirche von Christus empfangen hat, bleibt eine Priorität… Zusammen mit euch, liebe Brüder, sind also eure ganzen Diözesangemeinschaften entsandt, das Evangelium zu bezeugen… Um das Volk Gottes dabei zu leiten und anzuregen müssen die Seelsorger vor allem selbst Verkünder des Glaubens sein, damit sie neue Jünger zu Christus führen“.
Damit dieser Evangelisierungsauftrag umgesetzt werden kann, sei neben den institutionellen Treffen auch eine „tiefe Gemeinschaft“ unter den Hirten der Kirche notwendig, so der Papst, der betonte, wie dringend es sei, dass „man gemeinsam nach Antworten auf die vielfältigen Herausforderungen sucht, denen die Kirche gegenübersteht“ und nach einer „effektiven Zusammenarbeit zwischen den Diözesen und insbesondere nach einer besseren Verteilung der Priester in eurem Land …so dass die Verkündigung des Evangeliums nicht unter dem Mangel an Priestern leidet. Eine solche apostolische Solidarität wird sich großzügig auf die Bedürfnisse der anderen Ortskirchen und insbesondere die eures Kontinents ausdehnen. So wird klar werden, dass eure christlichen Gemeinden, nach dem Vorbild derer, die euch die Botschaft des Evangeliums gebracht haben, selbst Missionskirche sind.“
Sodann betonte der Papst die Notwendigkeit, dass auch zwischen dem Bischof und seinen Priestern „eine besonders tiefe Gemeinschaft“ entstehen soll: „Das Beispiel und das Wort ihres Bischofs ist für sei eine kostbare Hilfe, wenn es darum geht, ihrem geistlichen und sakramentalen Leben eine zentrale Bedeutung bei ihrem Amt zu geben. Man sollte sie dazu ermuntern, immer mehr zu begreifen, dass die Besonderheit des Daseins als Hirte vor allem darin besteht, dass er ein Mann des Gebets ist und dass das geistliche und sakramentale Leben ein außerordentlicher Reichtum ist, der uns für uns selbst und für das Wohl des uns anvertrauten Volkes geschenkt ist.“
In seiner Ansprache forderte Papst Benedikt XVI. die Bischöfe Kameruns auf, „mit besonderem Augenmerk über die Treue der Priester und der geweihten Personen zu den mit der Weihe eingegangenen Verpflichtungen zu wachen“; eine sorgfältige Auswahl bei den Priesteramtskandidaten zu treffen; „die Auswahl und der Bildung der Ausbilder und geistlichen Begleiter als Priorität zu betrachten“; Gott für den Beitrag des geweihten Lebens zum Leben der Kirche und zur Entwicklung zu danken; die menschliche, geistliche, lehramtliche Ausbildung der Katechisten als „wesentlich“ zu betrachten, die bei der Evangelisierung Kameruns „eine ausschlaggebende Rolle spielten und immer noch spielen“.
Papst Benedikt XVI. bat die Bischöfe außerdem sich um die Familie zu kümmern: „Die Schwierigkeiten, die vor allem aus dem Zusammentreffen der traditionellen Gesellschaft mit der Moderne und der Säkularisierung entstehen, erfordern, dass ihr euch dem entschlossenen Erhalt der grundlegenden Werte der afrikanischen Familie widmet und deren tief gehende Evangelisierung zu einer eurer Prioritäten mache“. Sodann empfahl der Papst mit Bezug auf die Liturgie darauf zu achten, dass die Freude, die bei den Gottesdiensten zum Ausdruck kommt „nicht Hindernis sonder Mittel zum Dialog und zur Gemeinschaft mit Gott sind“.
Zum Thema Sekten und Aberglauben betonte der Papst, es sein ein „erneuerter Impuls bei der Bildung der Jugendlichen, insbesondere auf akademischer und intellektueller Ebene“ notwendig. Sodann dankte der Papst für das Engagement der Laien in der Kirche und in der Gesellschaft, und insbesondere für die aktive Teilnahme der Frauenverbände: „Sie zeugen dadurch ein echtes Bewusstsein der Würde der Frau und ihrer besonderen Berufung in der kirchlichen Gemeinschaft und in der Gesellschaft.“ Nachdem der Papst die Bischöfe dazu aufforderte, sich weiterhin um eine solide Glaubensbildung der Laien zu bemühen, erinnerte er daran, dass im heutigen Kontext der Globalisierung „die Sendung des Bischofs in dazu verpflichtet, vor allem auch die Rechte der Armen zu schützen und karitative Werke zu fördern, die Ausdruck der Liebe Gottes zu den kleinsten sind. Insbesondere sollen die Gläubigen wissen, auf konkrete Art zu verstehen, dass die Kirche eine wahre Familie Gottes ist“. Dies schließe „jeden Ethnozentrimsus oder übertriebenen Partikularismus aus“ und führe zur „Versöhnung und zur Zusammenarbeit der Ethnien für das Wohl aller“ (SL) (Fidesdienst, 20/03/2009 – 62 Zeilen, 745 Worte)


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