ASIEN/TÜRKEI - In Gang das weltweite Forum zum Wasser, mit 180 Ländern; unter den Zielen der Versammlung: das Recht auf den Zugang zu Trinkwasser als grundlegendes Recht

Montag, 16 März 2009

Istanbul (Fidesdienst ) – Das Wasser ist ein weltweites öffentliches Gut und die gesamte Bevölkerung des Planeten muss nach ihren Bedürfnissen Zugang dazu haben können. Von diesem grundlegenden Prinzip geht das Dossier der Vereinten Nationen mit dem Titel „Das Wasser in einer Welt, die sich verändert“ aus. Es erschien wenige Tage vor dem Fünften Weltweiten Forum zum Wasser, das heute in Istanbul beginnt und am 22. März enden wird. Es handelt sich um eine sehnlich erwartete Begegnung, bei der die Befugten ihre Erwartungen kundtun werden, damit sie im Bezug auf das dringende und unaufschiebbare Problem des zunehmenden Mangels der Wasserressourcen, Repräsentanten und Delegaten aus allen Ecken der Erde mobilisiere.
Laut Angaben des Ministers der Umwelt und der Wälder von Ankara, Veysel Eroglu, an die türkische Agentur Anadolu, werden zwanzigtausend Delegaten der nationalen Parlamente, der Regierungen, der wichtigsten internationalen Institutionen und der Nichtregierungsorganisationen erwartet. Man rechnet mit der Teilnahme der Umweltminister von 180 Ländern, die persönlich vom türkischen Minister eingeladen wurden; und ebenfalls mit der Teilnahme verschiedener Staatsoberhäupter, eingeladen durch den Präsidenten Abdullah Gul.
Die vorhergegangene Edition des World Water Forums, die 2006 in Mexico City stattgefunden hatte, hatte die Umweltorganisationen und die Beobachter enttäuscht, da die Verpflichtungen, die 2003 im Forum von Kyoto eingegangen worden waren, nicht weitergeführt hat – weder in ökologischer Sicht, als auch in juristischer. In diesem zweiten Fall is das Ziel, den Zugang zum Wasser wenigstens als grundlegendes Recht anzuerkennen, wie es die europäische Gemeinschaft ausweist - wenn nicht als Menschenrecht, wie einige Länder fordern.
Gerade die Erklärung dieses Prinzips wird eine große Rolle in der Versammlung spielen, die heute in der türkischen Hauptstadt beginnt. Die Abzeichnung einer dramatischen Krise, die in den kommenden Jahren die ärmsten Länder treffen wird, hat die Erwartungen auf diese fünfte Edition des Forums wachsen lassen, das alle drei Jahre vom Weltwasserrat organisiert wird, einer Einrichtung die der Weltbank untersteht.
Die Schätzungen des letzten Dossiers der Vereinten Nationen zum Wassernotstand höchst besorgniserregend für die Zukunft, wenn man bedenkt, dass bereits heute eine Milliarde Menschen mit dem Mangel an Trinkwasser zu kämpfen hat und 2, 5 Milliarden keine sanitären Dienste haben. Nur 16% der Weltbevölkerung kann zu Hause mit fließendem Wasser rechnen, während die restlichen 84% es sich bei Brunnen geringer Qualität besorgen muss und circa 8 Millionen, vor allem Kinder, aufgrund von Krankheiten sterben, die mit dem Mangel an Wasser zu tun haben. Die Vereinten Nationen unterstreichen darüber hinaus einen weiteren, nicht unbeträchtlichen Aspekt: die extrem ungleiche Verteilung dieser Ressource und das Wachstum des Konsums in bestimmten, sehr dicht besiedelten Gebieten provoziert in vielen Regionen weiterhin eine alarmierende Situation von „Wasserstress“. Die Untersuchung der Uno rechnet bis 2050 mit einem erheblichen Anstieg der Weltbevölkerung, die die 9 Milliarden Individuen überschreiten wird, gegenüber den aktuellen 6,5 Milliarden; mit weniger Wasservorräten. Man nimmt an, dass schon 2030 fast die Hälfte der Bevölkerung des Planeten in Zonen mit Wassermangel leben wird.
Das Ziel des Forums in Istanbul ist, den Wassernotstand in die internationale Agenda einzuführen, die Politiken fördern soll, die auf eine tragbare Verwaltung des Wassers ausgerichtet sind im Blick auf das Wachstum der Bevölkerung und den zunehmenden Energiebedarf für die Entwicklung. Die Wasserbecken in den Gebieten des Planeten wie Nordafrika und Mittlerer Osten haben die Grenze ihrer Kapazität erreicht. (Mtp) (Fidesdienst 16/3/2009; Zeilen 45, Worte 558)


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