ASIEN/PAKISTAN - Nach der Überwindung der jüngsten politischen Krise bleibt das Problem des religiösen Fundamentalismus weiterhin bestehen

Montag, 16 März 2009

Islamabad (Fidesdienst) – Die politische und soziale Krise, die dem Land in den vergangenen Tagen zu drohen schien ist überwunden: der pakistanische Präsident Al Zardari hat beschlossen, den vor zwei Jahren vom ehemaligen Staatschef Pervez Mussarraf suspendierten Vorsitzenden des Höchsten Gerichtshofs, Iftikhar Mohammed Chaudhry , wieder einzusetzen. Der Beschluss beendet die Proteste, zu denen sich verschiedene gesellschaftliche und politische Gruppen versammelt hatten, darunter Anwälte, Menschenrechtsorganisationen, islamistische Gruppen und Anhänger der Muslimischen Liga von Nawaz Sharif. Der Oppositionsführer hatte den Präsidenten herausgefordert und mit Unterstützung von weiten Teilen der Armee einen „Marsch“ von Lahore nach Islamabad angekündigt, bei dem man vor allem gegen das inkonsequente Verhalten von Zardari protestieren wollte, der in der Vergangenheit die Wiedereinsetzung Chaudhrys versprochen hatte.
Zur Beendigung der Krise gab Premierminister Yusuf Raza Gilani außerdem bekannt, man werde die Anklagen gegen Sharif zurücknehmen (der unter Hausarrest gestellt wurde) und die in den vergangenen Tagen bei den Protesten gegen die Regierung festgenommenen Personen aus der Haft entlassen.
Die politische Krise in Pakistan bereitete auch der internationalen Gemeinschaft Sorge: man befürchtete, dass weiter Episoden der Destabilisierung die Talibane favorisieren und Terrorgruppen im Land stärken könnten. Die im Land agierenden Extremisten erklären sich offen bereit, die Demokratie abzuschaffen und sehen in den politischen Unruhen eine Bestätigung der Schwäche der demokratischen Institutionen, was sie in ihrer Abschickt der Einführung der islamischen Gesetze der Sharia bestätigt.
Auf das Problem des wachsenden muslimischen Extremismus im Land hatte auch die katholische Kirche mehrmals hingewiesen. In einem vor kurzem veröffentlichten Memorandum der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz wurde betont, das der Schutz und die Achtung der Rechte der religiösen Minderheiten in Pakistan weiterhin zu den Prioritäten des Landes gehören müsse und dass in diesem Bereich Gesetzesänderungen erforderlich seien (vgl. Fidesdienst vom 11. März 2009). Das Dokument wurde auch von anderen kirchlichen Organisationen und Bewegungen und Verbänden der zivilen Gesellschaft in Pakistan unterzeichnet. (PA) (Fidesdienst, 16/03/2009 – 33 Zeilen, 325 Worte)


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