ASIEN/INDIEN - Erster Besuch des Apostolischen Nuntius, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, in Gujarat, dem Geburtsland von Mahatma Gandhi

Donnerstag, 24 Juni 2004

New Delhi (Fidesdienst) - „Die Philosophie und die Prinzipien, an denen sich Mahatma Gandhi inspirierte, sind dem Christentum sehr nahe“, erklärte der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, bei seinem ersten Besuch im indischen Unionsstaat Gujarat (Westindien), dem Geburtsland von Mahatma Gandi, vom 12. bis 16. Juni. In den vergangenen Jahren, war aus dem westindischen Unionsstaat vor allem von der Tätigkeit hinduistischer Extremisten berichtet worden, die 1998 Anschläge gegen Christen und deren Einrichtungen verübt hatten. Bei Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Muslimen waren 2002 über tausend Menschen gestorben.
Der Nuntius, der von der Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi aus der hinduistisch geprägten Baratiya Janata Party empfangen wurde, besuchte während seines Aufenthalts auch das Sabarmati Ghandi Ashram in der Landeshauptstadt Ahmedabad und den Akshardaham-Tempel in Gandhinagar.
Auf dem Programm standen auch Besuche in den drei lateinischen Diözesen des Landes (Gandhinagar, Ahmedabad und Baroda) und in verschiedenen katholischen Missionen und Schulen. Außerdem feierte er eine Heilige Messe im Marienheiligtum in Kadi. Bei dieser Gelegenheit übermittelte er den Gläubigen auch die Grüße des Heiligen Vaters.
Erzbischof Lopez Quintana weihte auch die Räumlichkeiten des Priesterseminars in Vadodara ein und segnete den Grundstein für den Bau eines neuen Gebäudes. Während des Gottesdienstes bei den Einweihungsfeiern hatte der Nuntius in seiner Ansprache an die Seminaristen betont: „Es ist die Aufgabe aller Gläubigen, Christus zu verkünden. Unsere Sendung besteht darin das Wort Gottes weiter zu geben. Junge Männer, die sich zum Priesteramt berufen fühlen, versuchen vor allem in das Geheimnis Christi durch das Wissen über die Person Christi einzudringen“.
Das neue Priesterseminar „wird Priesteramtskandidaten und andere Diener des Evangeliums ausbilden, die sich in den Dienst der Kirche in Gujarat stellen werden“. „Es wird die Verständigung und die Einheit unter den Christen und den fruchtbaren Dialog mit Gläubigen anderer Religionen sowie mit Nichtgläubigen fördern und armen Menschen durch die Mitarbeit an sozialen Werken helfen“.
Das Seminar war 1978 vom Jesuitenorden als Theologat gegründet worden. Seit 1998 steht es auch anderen Seminaristen offen. (PA) (Fidesdienst, 24/6/2004 - 33 Zeilen, 340 Worte)


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