EUROPA - Eine neue historische Verantwortung für die Kirche in Afrika und Europa: im November kommen afrikanische und europäische Bischöfe bei einem Symposium zusammen

Donnerstag, 24 Juni 2004

Rom (Fidesdienst) - Der Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und das Symposium der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) haben mit den Vorbereitungen auf das Symposium afrikanischer und europäischer Bischöfe begonnen. Das Symposium wird unter der Schirmherrschaft der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und in Zusammenarbeit mit verschiedenen „solidarischen Organisationen“ vom 10. bis 13. November 2004 in Rom stattfinden. Je 50 Bischöfe aus Afrika und Europa werden als Delegierte ihrer Bischofskonferenzen am Symposium teilnehmen. Ebenfalls vertreten sein werden „Solidarische Organisationen“, die vatikanischen Dikasterien sowie kirchliche Organisationen aus Asien, Latein- und Nordamerika.
Wie die Bischöfe in ihrer Verlautbarung betonen, wird dabei zum ersten Mal eine so große Zahl an Bischöfen aus den beiden Kontinenten zusammenkommen, um über die gemeinsame Verantwortung für die Kirche und ihre Völker zu diskutieren. Das Treffen soll der Anfang eines Prozesses sein, der in den kommenden Jahren weitergeführt werden muss.
Im Rahmen der CCEE-Vollversammlung in Vilnius (2. - 5. Oktober 2003) hatte der Präsident einer Bischofskonferenz den internationalen politischen und wirtschaftlichen Zynismus kritisiert, der Afrika einem Schicksal der wachsenden Armut und der Zweitrangigkeit überlässt. Andererseits ist Europa - ein Kontinent, der gerade eine historische Phase der politischen und wirtschaftlichen Einigung durchlebt, dem aber „die Kinder“ fehlen und der mancherlei Ermüdungserscheinungen zeigt - auf Afrika angewiesen.
Folgende Ziele und Themen werden das Symposium prägen: Größere gemeinsame Verantwortung für die Evangelisierung, Mission und Sozialpastoral, in Anlehnung an die Dokumente „Ecclesia in Africa“ und „Ecclesia in Europa“, die jeweils im Rahmen der Synoden von Afrika (1994) beziehungsweise Europa (2001) erschienen sind; Analyse der Sicht des Menschen und der sozialen Beziehungen in Afrika und Europa; Standortbestimmung der Evangelisierung in Europa und Afrika; Überlegungen zur bisherigen Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa und - in Anbetracht der großen Herausforderungen (Armut, Migration, Familie, Beziehung zum Islam, wirtschaftliche Solidarität, Aids), die beide Kontinente betreffen - Erörterung neuer Möglichkeiten der Zusammenarbeit, der gegenseitigen Hilfe und des Austauschs zwischen den Kirchen im Norden und Süden der Erde; Vertiefung des Themas „Beziehung der Kirche zur Politik“ und insbesondere des Themas „Mitverantwortung für den Frieden und eine gerechtere Gesellschaft“. Doch das Symposium soll vor allem ein Treffen unter Bischöfen und - auf der Basis der sakramentalen Geschwisterlichkeit - eine gemeinschaftliche Erfahrung zwischen afrikanischen und europäischen Bischöfen ermöglichen.
Eine Arbeitskommission hat sich bereits einige Male zusammengefunden, um das Programm des Symposiums vorzubereiten (vgl. Fidesdienst vom 15. Mai 2004). Den europäischen und afrikanischen Bischofskonferenzen wurde ein Fragebogen zugesandt, um einen möglichst breiten Eindruck der Organisationen und bereits bestehenden Zusammenarbeit der beiden Kontinente zu erhalten. Ausgehend von diesen Antworten wird das Arbeitspapier (oder Basispapier) des Symposiums erarbeitet werden. Die Bischofskonferenzen sind zudem dazu aufgefordert, das Thema Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika in ihre Arbeiten (Vollversammlung, ständiger Rat oder zuständige Kommission) im Jahr 2004 mit aufzunehmen. (SL) (Fidesdienst, 24/6/2004 - 45 Zeilen, 471 Worte)


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