ASIEN/IRAK - Dialog zwischen der Türkei und den irakischen Kurden: „Ein wichtiger Schritt für den Frieden im Irak“, so der syrisch-katholische Pfarrer Nizar Semaan

Dienstag, 22 Juni 2004

Bagdad (Fidesdienst) - „Ich halte dies für eine wichtige Wende hinsichtlich der Stabilisierung im Irak“, so der syrisch-katholische Pfarrer Nizar Semaan aus Mossul in einem Kommentar zu einer von der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“ am 21. Juni veröffentlichten Nachricht über ein Treffen zwischen dem türkischen Premierminister Tayyp Erdogan und dem irakischen Kurdenführer Jalal Talabani (Chef der Kurdischen Patriotischen Union) und zwischen einer türkischen Delegation und dem Anführer der zweiten Kurdengruppe im Irak, Massoud Barzani (Chef der Demokratischen Kurdischen Partei). In der Türkei lebt eine große kurdische Minderheit weshalb die Unabhängigkeitsbestrebungen der irakischen Kurden von der Regierung des Landes stets misstrauisch betrachtet wurden, da man befürchtet, dass ein autonomer türkischer Staat auch zur Sezession der kurdischen Gebiete der Türkei führen könnten. „Die irakischen Kurden haben mit dem Verzicht auf die Unabhängigkeit und die Forderung nach einem föderativen Staat eine wichtige Wende in ihrer Politik vollzogen.“, so Pfarrer Semaan. „Diese Wende wurde von der Türkei offensichtlich positiv bewertet. Meines Erachtens wird eine Garantie der Rechte der Kurden im Irak zu einer positiven Entwicklung führen, die auch in anderen Ländern, in denen Kurden leben Folgen haben wird. Deshalb bin ich der Ansicht, dass auch die Türkei an Vereinbarungen interessiert sein sollte, die den Frieden im eigenen Land und entlang der südlichen Landesgrenze sichern“.
Im Irak rund 4 Millionen Kurden. Die insgesamt rund 20 bis 25 Millionen Kurden leben auf mehrere Länder verteilt in der Türkei, im Irak, Syrien und Aserbaidschan. (LM) (Fidesdienst, 22/6/2004 - 22 Zeilen, 258 Worte)


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