ASIEN/CHINA - Der Bischof von Schanghai bittet die Gläubigen, die Forderungen des Papstes nach Toleranz, Vergebung, Versöhnung und Einheit umzusetzen, denn „wir haben noch nicht genug getan“

Mittwoch, 4 März 2009

Schanghai (Fidesdienst) – Bischof Ingace Jin Lu Xian von Schanghai fordert seine Gläubigen auf, den Weisungen von Papst Benedikt XVI. zu folgen, der in seinem Brief an die chinesischen Katholiken um „Toleranz, Vergebung, Aussöhnung und Einheit“ bat und betonte dabei: „Wir haben noch nicht genug getan“. In einem Hirtenbrief zum Jahresanfang 2009 veröffentlichte der Bischof von Schanghai wie üblich einen Hirtenbrief an seine Gläubigen, in dem er auf das vergangene Jahr zurückblickt und seinen Blick auch in die Zukunft richtet.
In dem Hirtenbrief dankte der Bischof von Schanghai für das Engagement der Gläubigen insbesondere in den wichtigen Momenten im leben des Landes und seines Volkes (die Kälteperiode, das Erdbeben, der Milchskandal, die Olympiade und die Vorbereitung auf die Expo 2010 in Schanghai), in denen sie einen wichtigen Beitrag leisteten. „Menschen, die einen authentischen Glauben besitzen, sind immer in der Lage, über sich selbst hinauszuwachsen und sich noch mehr für das Gemeinwohl einzusetzen“. Er forderte die Gläubigen in diesem sinne auf „einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen“ (vgl. 1 Kor 9,25), wie der heilige Paulus lehrt.
Schließlich bringt der Erzbischof auch die eigenen Sorgen zum Ausdruck: „Ich schäme mich dafür, dass die Kirche immer noch gespalten ist. Während der 20 Jahre meiner Tätigkeit als Bischof konnte viel im „Harddisk“ der Diözese verbessert werden, dank des Einsatzes unserer Priester, Doch an der „Software“ gibt es noch viel zu tun. Auf der einen Seite haben wir die Einheit noch nicht ganz verwirklicht. Und noch weniger haben wir uns den Appell des Papstes in seinem Schreiben an die chinesischen Katholiken 2007 nicht genug zu Herzen genommen, der um „Toleranz, Vergebung, Versöhnung und Einheit“ bat. Auf der anderen Seite hatte die Diözese Schanghai 1949 über 100.000 Gläubige, ohne die Insel Chongming mitzuzählen. Heute nach 60 Jahren ist die Zahl der Gläubigen, die unsere Sonntagsgottesdienst besuchen mehr oder weniger gleich geblieben, doch dies einschließlich der Insel Chongming. Dies ist für mich als Bischof eine Schande. Deshalb lade ich euch alle – Priester, Ordensleute, Seminaristen und Gläubige der Diözese Schanghai ein, euch vor allem gut vorzubereiten und dann jene „gute Schlacht“ zu kämpfen, die die Evangelisierung ist“. (NZ) (Fidesdienst, 04/03/2009 – 31 Zeilen, 373 Worte)


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