ASIEN/INDIEN - Bischöfe appellieren an die Wähler: „Macht von eurem Wahlrecht Gebrauch und schützt die säkulare Demokratie in Indien“

Montag, 2 März 2009

New Delhi (Fidesdienst) – In einem für die Geschichte des Landes sehr delikaten Moment, sei jeder Bürger „berufen verantwortlich vom eigenen Wahlrecht Gebrauch zu machen“, und das säkularistische und pluralistische System zu unterstützen, das die Geschichte des Landes kennzeichnete und jede Form des ideologischen Fundamentalismus und der Gewalt ablehnt. Dies fordern die indischen Bischöfe in einem eingehenden Appell an die Wähler, der vom Generalsekretär der Bischofskonferenz, Mgr. Stanislaus Fernandes, unterzeichnet und veröffentlicht wurde.
Die Verlautbarung wendet sich an alle Bürger Indiens im Vorfeld der Wahl, bei denen die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt (über 670 Millionen stimmberechtigte Bürger) ein neues Parlament wählen werden. Es stehen sich die Congress Party unter Leitung des Premierministers Manmohan Singh und die hinduistische Bharatiya Janata Party (BJP), die sich gegenwärtig in der Opposition befindet, in einem relativ ausgeglichenen Verhältnis gegenüber. Die BJP regiert in verschiedenen Staaten der indischen Union. Bei den Wahlen Ende 2008 hatten jedoch viele der rund 100 Millionen zu den Urnen gerufenen Inder in sechs Staaten die Congress Party bevorzugt.
In ihrer Verlautbarung erinnern die Bischöfe an die Prinzipien und Warte, die jeder indische Bürger schützen sollte und erinnern insbesondere an die „vorrangige Stellung der Person und deren unveräußerliche Würde und Rechte“, sowie an das notwendige Engagement aller „für das Gemeinwohl“. In ihrem Dokument befassen sich die Bischöfe auch mit wirtschaftlichen und sozialen Aspekten und laden die Wähler ein sich für Solidarität und Fortschritt der vielen Menschen zu engagieren, die in Indien immer noch unter Diskriminierung, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung leiden.
Insbesondere erinnern die Bischöfe an den Schutz der demokratischen und säkularen Identität Indiens entsprechend der Verfassung des Landes, die „auf einem ethnischen, religiösen und kulturellen Pluralismus gründet“.
Das Dokument endet mit einem allgemeinen Aufruf zu Verantwortungsbewusstsein und zur Ausübung des eigenen Wahlrechts; zum Schutz der Prinzipien der Verfassung; zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung; zum Schutz des Zugangs zum Bildungs- und Gesundheitswesen für alle, zur Förderung des Gemeinwohls. Ausdrücklich beziehen sich die Bischöfe auch auf den Schutz der Rechte der religiösen und kulturellen Minderheiten, darunter auch die christlichen Glaubensgemeinschaft, und das gemeinsame Engagement im Kampf gegen Korruption. (PA) (Fidesdienst, 02/03/2009 – 33 Zeilen, 360 Worte)


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