ASIEN/PHILIPPINEN - Nach der Auszählung der Stimmen ruft die neue Präsidentin Gloria Arroyo in Erwartung der offiziellen Bekanntgabe der Wahlergebnisse zur nationalen Einheit auf - Der Fidesdienst im Gespräch mit dem Leiter des Büros für Gerechtigkeit und Frieden der Oblatenmissionare

Montag, 21 Juni 2004

Manila (Fidesdienst) - „Eine Regierung der Nationalen Einheit ist der Schlüssel zur Entwicklung des Landes. Ich stimme vollkommen mit der Präsidentin Arroyo überein und hoffe, dass es einer neuen Regierung unter Beteiligung der Opposition gelingen wird, die beiden Hauptprobleme des Landes zu lösen: dabei geht es um den Friedensprozess und den wirtschaftlichen Fortschritt“, so der philippinische Pater Eliseo Mercado, der das Büro für Gerechtigkeit und Frieden der Oblaten Missionare von der Makellosen Jungfrau Maria (OMI) leitet und mehrere Jahre als Dozent für „Peace and Development Stuidies“ an der Universität Notre Dame in Cotabato auf der südphilippinischen Insel Mindanao unterrichtete.
Nach Ansicht von Pater Mercado wird Gloria Arroyo - die nach der Auszählung der Stimmen voraussichtlich auch als neue Präsidentin die Geschicke des Landes leiten wird, obschon die offizielle Bekanntgabe erst bei der Vollversammlung des Kongresses stattfinden wird - das Land während der kommenden sechs Jahre „auf unparteiische Weise regieren und eine Regierung bilden, die sich vor allem um Transparenz und nationale Versöhnung bemüht“.
Unterdessen finden im Präsidentenpalast in Malacanang die Vorbereitungen für die Feiern der Amtsübernahme des neuen Staatsoberhauptes statt. Offiziell wird nach der Freigabe durch den Kongress der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs, Hilario Davide, den Namen des neuen Präsidenten bekannt geben.
Am 20. Juni wurden über einen Monat nach den Präsidentschaftswahlen die endgültigen Ergebnisse der Wahlen veröffentlicht, aus denen Gloria Macapagal Arroyo als Wahlsiegerin hervorgeht. Die scheidende Präsidentin konnte 12 Millionen Stimmen auf sich vereinigen und hat damit einen nur geringen Stimmenvorsprung (rund eine Million Stimmen) vor dem Oppositionskandidaten, dem bekannten Filmschauspieler Fernando Poe Junior. In einer Botschaft an die Nation hatte Frau Arroyo „angesichts der schwierigen Zeiten, die den Philippinen bevorstehen“, zur „notwendigen nationalen Einheit“ aufgerufen. Dabei bezog sie sich wahrscheinlich auch darauf, dass etwa die Hälfte der Wähler für den Oppositionskandidaten gestimmt hatte.
Unterdessen wurden von mehreren Seiten Kritik an der späten Veröffentlichung der Wahlergebnisse geübt, wobei auch darauf hingewiesen wurde, dass die manuelle Stimmenauszählung Episoden des Wahlbetrugs begünstigten. Anhänger des Oppositionskandidaten Poe hatten in diesem Zusammenhang Protestkundgebungen angekündigt: eine Gruppe von rund 1.500 Demonstranten versammelten sich bereits am 18. Juni zu einem Marsch zum Präsidentenpalast. Die Kundgebung wurde jedoch von der Polizei aufgelöst. (PA) (Fidesdienst, 21/6/2004 - 38 Zeilen, 392 Worte)


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