AFRIKA/SIERRA LEONE - Drei Exponenten der Guerilla in Sierra Leone verurteilt, auch wegen massenhafter Sexualverbrechen; “ein erster Akt der Gerechtigkeit” so ein Missionar zu Fides

Donnerstag, 26 Februar 2009

Freetown (Fidesdienst )- “Es ist ein erster Akt der Gerechtigkeit und Wiedergutmachung gegenüber den Opfern, dem jedoch weiter, noch konkretere, folgen müssen“ so P. Gerardo Caglioni, ein Xaverianermissionar mit langjähriger Erfahrung in Sierra Leone und Autor von wichtigen Beiträgen über die Geschichte und die Evangelisierung des Landes zu Fides in seinem Kommentar zu den vom Sondergericht für Sierra Leone verhängten Urteilen gegen drei Kommandanten höchsten Grades des der Vereinten Revolutionären Front (RUF, die hauptsächliche Gruppe von Guerilla im Land während des Bürgerkrieges). Issa Hassan Sesay, Morris Kallon und Augustine Gbao sind die ersten Personen der Welt, die spezifisch wegen Angriffe auf die internationalen Friedenstruppen und so genannten „Zwangsehen“ für Frauen verurteilt wurden, die vom Oberstaatsanwalt, Stephen Rappo als „unmenschliche Akte“ definiert worden waren.
„Diese Urteile, so wie die Institution des Sondergerichts für Sierra Leone, sind nur die Anfangsphasen eines langen Prozesses der Wiedergutmachung des erlittenen Unrechts“ so P. Caglioni. Sierra Leone ist Schauplatz eines langen Bürgerkrieges (1991-2002) gewesen, gekennzeichnet von unbeschreiblichen Grausamkeiten (Amputation von Gliedmaßen, sexuelle Gewalt an Massen von Personen, etc…). Das Sondergericht wurde 2002 eingerichtet, um jene zu prozessieren, die schwerer Verbrechen während des Bürgerkrieges angeklagt wurden, der fünfzigtausend Opfer gefordert hatte. Einige Militanten der RUF, auf traurige Weise berühmt wegen der Rekrutierung von Kindersoldaten, wurden 2007 verurteilt. Unter Prozess auch der Ex-Präsident von Liberia, Charles Taylor, angeklagt, den Konflikt in Sierra Leone mit angeschürt zu haben, parallel zu jenem, der in seinem Land ausgetragen wurde zwischen 1989 und 2003, da er in den Handel von Diamanten verwickelt war, die aus einigen Zonen Sierra Leones kamen.
„Der Weg für den Wiederaufbau des Landes ist noch lang. Gott sei Dank gibt es die Hilfe der internationalen Gemeinschaft, ohne die es nicht möglich wäre, die nationalen Institutionen wieder in Gang zu bringen. Es ist sicher keine uneigennützige Hilfe, da Sierra Leone reich an Diamanten, Saphiren, Saphiren und Baumaterialen wie Bauxit und Rutil ist“ endet der Missionar. (L.M.) (26/2/2009 Zeilen 29 Worte 346)


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