AFRIKA/NIGERIA - Caritas Nigeria warnt vor den Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise auf das Land

Dienstag, 24 Februar 2009

Abuja (Fidesdienst) – „Wir sind zutiefst besorgt im Hinblick auf die globale Wirtschaftskrise und die Folgen, die sie für die bereits armen Menschen in Nigeria hat, vor allem im Bezug auf die jüngste weltweite Lebensmittelkrise“, heißt es im Schlussdokument des Büros für Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden der Caritas Nigeria. Die Tagung, an der die Koordinatoren der Provinzen und die Sekretäre der Büros aus neuen Kirchenprovinzen teilnahmen, fand in der nigerianischen Hauptstadt vom 17. bis 19. Februar statt.
„Die Mängel des globalen Finanzsystems sind sichtbar und die Gefahren unseres Vertrauens auf die menschlichen Fähigkeiten ohne Bezug auf die Leitung und Lenkung Gottes bei unserem Geschäftsverhalten sind offensichtlich. Wir fordern die Regierungsstellen deshalb auf, Politiken und Programme zu formulieren, die effektiv zur Linderung der Auswirkungen der Finanzkrise auf die Menschen in Nigeria beitragen“, heißt es in einem Dokument, das dem Fidesdienst vorliegt.
Zu den Opfern der Krise gehören vor allem auch Kinder, deren Lebensbedingungen sich rapide verschlechtern. „Wir müssen mit Bestürzung und großer Sorge feststellen, dass sich die Situation der Kinder stetig verschlechtert. Die Sterblichkeitsraten der Mütter in der Schwangerschaft oder bei der Geburt gehören weltweit zu den höchsten. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist extrem eingeschränkt. Dies gilt vor allem für die ländlichen Gebieten, weshalb viele unserer Kinder an Krankheiten sterben, gegen die man vorbeugen könnte. Verschiedene Bundesstaaten haben es abgelehnt oder ganz einfach vergessen, die Rechte der Kinder umzusetzen und auch in den Staaten in denen dieses wichtige Gesetz anerkannt wird, ist es nicht gelungen die Bestimmungen umzusetzen. Wir bitten die zuständigen Regierungsstellen, ihr Engagement für die Menschen in Nigeria unter Beweis zu stellen, indem sie Politiken und Programme umsetzen, in deren Mittelpunkt die Personen stehen und bei denen die Sorge um unsere Kinder von vorrangiger Bedeutung ist.
Zu den weiteren Problemen, die Nigeria betreffen gehört die Gewalt in verschiedenen Teilen des Landes. Insbesondere in Jos gab es vor kurzem Auseinandersetzungen, „mit religiösem Charakter“, bei denen es sich jedoch in Wirklichkeit um eine Instrumentalisierung religiöser und ethnischer Faktoren durch Lokalpolitiker geht.
„Die jüngste Krise, die in Jos bedeutende Verluste von Menschenleben und Verwüstung von Eigentum mit sich gebracht hat, die man hätte verhindern können, ist sehr bedauernswert, um es mit einem Euphemismus auszudrücken. Zu diesen Auseinandersetzungen kam es obschon es in der Region eine Reihe von Initiativen gibt, die die Harmonie und den interreligiösen Dialog fördern sollen. Wir sind solidarisch mit den Familien, die ihre Angehörigen verloren haben und beten dafür, dass der allmächtige Gott ihnen ihre Sünden vergeben und den Seelen die ewige Ruhe gewähren möge“, heißt es in der Verlautbarung.
Zu den Vorfällen im Nigerdelta betonen die Caritas-Mitarbeiter. „Wir sind zutiefst besorgt im Hinblick auf die schlechte Sicherheitslage im Nigerdelta, wo es immer wieder zu Entführungen und Lösegeldforderungen kommt. … Gleichsam bereitet uns auch die Zunahme gezielter Übergriffe auf Polizeibeamte und andere Sicherheitskräfte große Sorge und wir bitten die zuständigen Behörden um angemessene Mittel für die Beamten, die für die Sicherheit und die Kriminalitätsbekämpfung Sorge tragen sollen.“ (LM) (Fidesdienst, 24/02/2009 – 44 Zeilen, 500 Worte)


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